Dienstag, 23. Juli 2013

徹夜、八リーポッター、居酒屋 ー der Rest Tokyos

Huiuiui, ich bin froh, die Fotos in einzelne Ordner gepackt zu haben, sonst würde ich inzwischen bereits den Überblick verlieren. Hier passiert einfach immer etwas, langweilig wurde uns weiß Gott noch nicht... mit einer Ausnahme, aber die erzähl ich gleich.

Nun, wir sind nun eben beim 15. Juli angekommen. Der Vormittag verging schlafend am Futon, und mein Nachmittag verging (fast) ebenso, wobei man das "schlafend" streichen kann, den Rest allerdings so stehen lassen kann. Es war halt einer dieser gemütlichen Nachmittage, ohne Stress und dergleichen. Es wurde etwas gesurft, gelesen und geskyped (;*), wobei ich wegen Letzterem dann am Ende fast 15 Minuten zu spät zu unserem vereinbarten Treffpunkt gekommen war. Moment - Treffpunkt? unseren? vereinbarten?
Also: während ich mich eben alleine in unserem Zwei"bett"zimmer breit machte, entschloss sich Theresa dafür, Tokyo noch etwas alleine unsicher zu machen. Bepackt mit dem "Frisch"wasser Tokyos (kleiner Tipp: das sollte man eigentlich nicht trinken!) und vermutlich auch dem Fotoapparat - obwohl ich von diesem Tag keine Fotos von ihr bekommen habe - fuhr und spazierte sie durch einige Viertel Tokyos, die ihr zumindest im Reiseführer oder im Internet besonder zusagten. Um 19:00 Uhr dann wollten wir uns bei der Hachiko-Statue in Shibuya treffen, um den Tag gemütlich mit einer äußerst netten Bekanntschaft vom letzten Jahr in Tokyo - namentlich: Jae - in einem Shisha-Lokal ausklingen zu lassen.
Wie bereits erwähnt übersah ich etwas die Zeit, aber bekam dafür auch vom Hostel ein niegelnagelneues Handtuch... das bringt jetzt zwar den beiden Wartenden nichts, aber es soll hier mal erwähnt werden. Wie dem auch sei, 15 Minuten zu spät konnten wir uns bei der Hachiko-Statue dann trotzdem noch treffen und die Reunion mit Jae war herzlich und nicht so, als hätten wir uns schon 10 Monate nicht mehr gesehen, sondern viel eher, als wäre ich gerade von einer eintägigen Reise zurückgekommen; alles wie beim Alten, als würden wir uns schon ewig kennen. Natürlich aber mussten die 10 Monate Infos trotzdem ausgetauscht werden, und wir machten uns sobald auf den Weg zum "Chillin", einem chilligen Lokal in Shibuya, in dem man selbstmitgenommene Getränke verköstigen und selbstmitgebrachtes Conbini-Essen verspeißen konnte. Zu zahlen waren lediglich eine Platz-Pauschale sowie mindestens eine Shisha (Wasserpfeife, für die, die's wissen wollen), deren Preis auch nicht unbedingt der Rede Wert war. Wir saßen also da, tranken, rauchten und aßen und tauschten uns aus. Jae hatte inzwischen einiges zu erzählen: von Wohnungsumzügen, Freunden, verlorenen Freunden, Freizeit und Arbeitsstellen. Mitunter erzählte sie, sie wohne nun in einem Haus eines Navy's, gut 1 Stunde mit dem Rapid-Train westlich von Shibuya entfernt. Dieses sei riesig (3 Schlafzimmer! 2 Bäder!) und befand sich ganz in der Nähe des Meeres auf einer Klippe (2 Stationen bis zum nächsten Strand - nicht so wild). Als wir sagten, wir hätten für die letzte Woche Tokyo noch kein Hostel gebucht, schlug sie uns vor, doch bei ihr zu wohnen, sofern ihr Navy-Kollege nichts dagegen hätte (der, das sollte erwähnt werden, selbst nur selten Zeit in seinem Haus verbrachte - Navy eben). Da sagten wir natürlich nicht nein! Jetzt muss es zuerst mal mit dem Navyman (ein Name wäre inzwischen durchaus angebracht, nicht wahr?) ausgemacht werden, ob es so in Ordnung ist. Die Dauer des Aufenthalts ist auch noch so eine Frage...
Aber der Abend endete nicht mit dieser Konversation - Oho nein! Spontan wie wir waren entschieden wir uns für einen All-Nighter! Und das, obwohl Jae am nächsten Tag gegen Mittag schon wieder auf die Arbeit musste. Tut mir leid für all die Leute, die ich um ihren Schlaf bringe. ^^° Wir gingen nach gut 3 Stunden also zurück zur Hachiko-Statue, tranken unsere letzten Getränke (fast) aus und spielten auf der mitgebrachten Gitarre einige deutsche, englische und japanische Lieder. Dabei sogar einmal von einem Japaner gefilmt worden, zwei anderen faxten etwas tanzend um uns herum und zwei Mädels sangen bei einem Lied ganz leise mit, zumindest so lange, bis ich sie anlächelte... dann verstummten beide und sahen zu Boden - schüchtern much?
Als wir dann einen jungen Japaner mit einem T-Shirt mit deutscher Aufschrift ansprachen, hatten wir auch schon wieder mit ihm und seinem Freund - auf den er gerade wartete - zwei weitere Kollegen für den All-Nighter gefunden und begaben uns dann mit frischem Mut (und Alkohol) zum Yoyogi-Park. Atara (ich glaube, so hieß der Freund, auf den wir Anfangs noch warten mussten) war bereits bei Ankunft nicht ganz nüchtern und fühlte sich lebendig genug, in einen der zahlreichen Wasserbecken rein zu springen. Der unweigerliche Ausrutscher war vorprogrammiert und somit Gewand und sämtliche eingesteckte Elektronik-Artikel sowie Geldtasche zunächst für die nächsten paar Stunden unbrauchbar. Die Kälte überstand er mit einem kurzen Nickerchen, währen Yuto (der zweite der beiden) sich mit Theresa in einem baldigst hervorgerufenen Rausch über seine Freundin unterhielt und dann schließlich auch für einige Zeit einschlief.
Das Aufwachen für Atara war dann etwas schwer, sank inzwischen schließlich der Alkoholspiegel, wodurch ihm sein nasser Zustand und die Kälte plötzlich bewusst wurden und er stark zu zittern begann. Das konnten wir nicht mit ansehen und ich wechselte mit ihm mein T-Shirt (... das bekomm ich niiiieeee wieder!). Es folgten noch ein paar kurze Stunden, bis wir dann gegen 5 zurück zur JR-Station gingen um die ersten Züge Richtung Heimat antreten konnten. Wir danken Jae für diesen wahnsinnig lustigen und aufregenden Abend! Wir sehen uns auf JEDEN FALL im August in Tokyo wieder!









Der 16. startete erwartungsgemäß langsam, jedoch mussten (oder durften?) wir bereits um 15:00 in Roppongi sein, um uns mit Yusuke, wieder einem Kollegen vom letzten Jahr, für eine Harry-Potter Ausstellung zu treffen, die sich gerade in einem der riesigen Gebäude von Roppongi-Hills befand. Irgendwie schafften wir dies auch - und zwar sogar pünktlich - und nach einer weiteren herzlichen Reunion gings auch schon los auf die Suche nach einem Conbini, um den Durst und etwaigen Hunger zu stillen. Nach einer fast 1-stündigen Suche gaben wir allerdings auf, immerhin fing die Ausstellung für uns an (die Tickets galten nur für 1 3/4 Stunden, und zwar in einem exakten Zeitrahmen). Also wieder rauf in den 3ten Stock, weiter in den 52sten und dann wieder kurz angestellt, bis wir rein durften. Eine nette, wenn auch überaus "japanische" Begrüßung später folgten Räume und Korridore, vollgepackt mit Original-Kostümen und Requisiten der 8 Harry-Potter Filme. Wir machten uns das ganze selbst etwas witziger und amüsanter und waren dann auch schon nach gut 40 Minuten bei den Merchandise-Sachen angelangt. Da das Fotografieren während der gesamten Exhibition nicht gestattet war - worauf wir lächelnd aufmerksam gemacht wurden, nachdem wir es gleich am Anfang doch probierten (wobei Yusuke seine Handyfotos löschen musste, wir unsere gut 5-6 geschossenen Bilder allerdings "behalten" durften - Gaijin-Bonus?)  - konnte man sich hier mit allerlei Dingsbumse ausstatten, um den neidischen Verwandten und Bekannten unter die Nase zu reiben, dass man doch wirklich die Original-Puppe eine der vielen Fantasy-Kreaturen des Romans aus nächster Nähe bestaunen durfte!
Yusuke kaufte sich zwei mal Betty's Bohnen (oder so... mit seltsamen Geschmäckern wie "Regenwurm", "Kotze", "Seife", aber auch normalen wie "grüner Apfel" und "Kirsche"), uns war der Ramsch allerdings etwas zu teuer.
Es folgte eine nette Unterhaltung mit Yusuke und das obligatorische Izakaya mitsamt dem obligatorischen Kohl mit Miso, sowie - nachdem Theresa die Gruppe verließ und dafür Thi, ein weiterer Freund letzten Jahres, dazustoß - ein zweites Izakaya und ein paar Bier mehr.










Der Tag danach "startete" erst richtig gegen 17:00 Uhr, wo wir uns in Ikebukuro mit Ayumu - natürlich wieder einer Bekanntschaft letzten Jahres - sowie der eingeladenen Akari und Yusuke treffen sollten. Gesagt getan, und nach einigem Hin- und Her gings auch sogleich in ein Izakaya. Yusuke nahm noch eine Freundin aus Australien mit, somit machte das immerhin eine mehr im Bunde der "nicht-so-besonders-gut-japanisch-Sprechenden". Aber zu aller Not hatten wir ja Ayumu, der recht gut Englisch konnte und auch etwas Deutsch. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!
Der Abend war wirklich lustig, Nomihoudai wurde bestellt und natürlich gabs auch wieder Kohl en masse! Es folgte ein Purikura der etwas anderen Art: Cosplay! Nebst Maid, Nurse und Schoolgirl Outifit, entschied ich mich für eine pinke Schürze und eine schwarze Perücke (die man leider auf fast keinem Foto zu Gesicht bekommt).
Nach jenem hieß es für Akari (die am nächsten Tag arbeiten musste) und Ayumu (der am nächsten Morgen schon wieder Uni hatte) Abschied zu nehmen. Akari werden wir zwar bestimmt im August wieder sehen, Ayumu hingegen fliegt nun Ende Juli für ein Monat nach Deutschland um eine Forschung für seine Abschlussarbeit zu tätigen. Streeeeeeeber! ;P
Für uns und Thi gings allerdings weiter ins "Chillin" in Ikebukuro (jap, die haben zwei Standorte), wo wir den Vietnamesen, die Australierin und den Japaner das erste Mal den Geschmack einer Wasserpfeife näher brachten. Sichtlich angetan von dem Geschmack wurde es wieder ein netter Abschluss für einen netten Abend!










Der letzte Tag in Tokyo folgte und wurde zum eindeutig schwierigsten Tag der Woche deklariert. Ein recht frühes Aufstehen wegen dem Check-Out und einer kurzen Zugfahrt mit unserem gesamten Gepäck sowie der Suche nach dem Ausgang in der Nähe unseres zukünftigen Nacht-Verkehrsmittels nach Kyoto später, konnten wir zunächst unser Gepäck in eine der vielen Coin-Lockers verstauen und uns auf den Weg zum nahen Kaiserpalast machen, nur um vor jenem wieder umzudrehen, um uns doch lieber zunächst etwas Nahrhaftes zwischen die Zähne zu stopfen. Es begann eine lange Suche durch die ewige lange und verwinkelte Underground-Passage in Marunouchi, in der es von teuren Läden aller Art nur zu wimmelte. Zwar gab es auch ein paar köstlich aussehende Restaurants, aber deren Wucherpreise schockten uns halb zu Tode. Kein Yoshinoya, Sukiya, Matsuya oder Yayoiken in der Nähe (billige Restaurant-Ketten) mussten wir wohl oder Übel nach einem McDonalds suchen, der sich nach ewig langer Zeit endlich auch finden ließ. Nach der Stärkung entschieden wir in einem kleinen Innenhof eine kurze Zeit zu chillen und ein wenig Leute auszurichten (dafür sind wir Österreicher ja auch bekanntlich geboren). Schließlich war es Zeit für ein wenig Skype-Erfahrung in der City. Die Ginza-Straße aufsuchend versuchten wir einen Starbucks oder zumindest einen Coffee-Shop mit gratis WLAN-Verbindung zu finden. Das Problem hierbei in Japan ist, dass es zwar ein Haufen WLAN-Spots gibt, diese jedoch entweder zu zahlen oder im vorhinein bei funktionierendem Internet anzumelden sind. Nach einer gefühlten Ewigkeit war dann doch ein Starbucks zu finden! Rein, das Süßeste auf der Karte bestellt, rauf in den ersten Stock, Laptop ausgepackt und sich im Internet angemeldet - denkste! Natürlich war auch hier wieder eine Voranmeldung mit funktionierendem Internet für die Registrierung eines Accouns nötig. Nach langem überlegen rannte ich in die nahe gelegene Metro-Station - in denen es gratis WLAN gab, mit dem man allerdings leider nicht auf Security-Server zugreifen konnte (also konnte ich meine Anmeldung fürs Starbucks-Internet nicht mit dem geschickt bekommenen Link auf meinen E-Mail-Server abschließen), rief per Skype Johanna an und bat sie, in meinen E-Mail Account einzusteigen und für mich das Starbucks-Internet freizuschalten. Das war das 3(!) Mal schon, dass ich mein Passwort hergab... ;P
Alles klappte - danke, Schatz! - und ich konnte dann im Starbucks auch einige Minuten im Internet verbringen, bis der Akku lebewohl sagte und keine Steckdose in der Nähe in Sicht war. Nun ja, wir hatten jetzt noch immer um die 4 Stunden tot zu schlagen, bis unser Nachtbus uns abholte, und so marschierten wir mit einer recht ungenauen Karte ausgerüstet zu einem zuvor von Theresa markierten 銭湯 (sentou; ein öffentliches Bad) Das wurde auch flott gefunden (und das mit MEINEM Orientierungssinn) und dort wurde zuerst mal ordentlich gechillt. Ich Dummerchen hatte keine Seife oder ähnliches dabei, dachte, dies würde wie bei den Onsen (den heißen Naturquellen) für alle zur Verfügung stehen und so duschte ich mich zunächst nur mit kaltem Wasser ab, begab mich für gut 25 Minuten in 2 unterschiedliche 40° Grad warme Bäder, und duschte mich schließlich einfach 10 Minuten wieder nur mit Wasser ab. Die ganze Zeit über wurde in dem Männer-Teil des Sentous kein Wort gesprochen. Weder mit mir, noch (vielleicht WEGEN mir) untereinander. Aber ich hatte nach dem anstrengenden Tag ohnehin nur geringe Lust, mich mit jemandem mit meinem bröckeligen Japanisch zu unterhalten. Nachdem ich dann auch noch die Zeit vergessen hatte, zu der wir uns am Ein/Ausgang wieder treffen wollte, zog ich mich also schön langsam an, bis die Kasse-Frau heraufkam und mir sagte, Theresa sei bereits unten und warte. Es kam noch zu einem kurzen Gespräch, ob ich denn auch in Wien studiere und nächstes Jahr nach Japan zum Studieren kommen möchte und nach 4-5 maligem 気をつけて (ki o tsukete; pass [auf dich] auf!) durfte ich dann auch runter zu Theresa. Diese hatte das Sentou ganz anders erlebt. Sämtliche Obachans (ältere Damen) waren ganz erpicht darauf, sich mit ihr zu unterhalten und Seife hatte sie auch eine eigene mit. ;P Schön für dich, Theresa, schön für dich! ^^
Ein Happen bei Yoshinoya und ein Rückweg zu den Coin-Lockers später durften wir noch auf den Koffer sitzend eine Stunde auf den Bus warten, in dem ich wieder einmal kein Auge zumachen konnte (hier ein großer Dank an den Japaner vor mir, der einfach ohne Fragen meine Füße durch das Zurücklehnen des Stuhls einquetschte und an den Gaijin hinter mir, der es für einen Spaß hielt, regelmäßig an den ohnehin schon unbequemen Sitz zu rütteln und zu klopfen...). In Kyoto dafür... jahaaaa








Dazu später mehr. =)
Heute gehts noch in ein Izakaya (wahrscheinlich), Nomihoudai und Tabehoudai (so viel zu Essen und Trinken wie man möchte) mit Theresa, Patrick (einem in Japan bis jetzt studierenden Japanologie-Studenten-Kollege aus Wien) und Martin (einem vor 3-4 Tagen kennen gelernten Keropraktik-Studierenden Dänen, der hier gerade Urlaub macht). Morgen un 4(!) auf, und um 5(!) mit dem Zug nach Kobe, wo ich 2 Tage in einem Hostel übernachten werde, während Theresa morgen mit dem Flugzeug von Osaka nach Fukuoka fliegt.
Also, bis ich halt wieder zum schreiben komme!

Baba, und foi ned!

Dienstag, 16. Juli 2013

日本の一目週間 - Stress = Unglück im Glück?

Wow, das hier läuft viel schlechter ab, als ich mir anfangs dachte. Die Rede ist natürlich vom Blog, nicht etwa von der Japan-Reise! Diese geht, ganz im Gegenteil, hervorragend von statten! Ich hatte noch nie eine so schöne erste Woche in Japan. Vor 2 Jahren hatten wir das Problem 2 Nächte lang in einem Bus verbringen zu müssen nur um danach sofort mit der Arbeit zu beginnen. Letztes Jahr hatte ich widerum sehr große Geldsorgen und mein Jetlag ließ mich auch nicht wirklich ausruhen. Dieses Jahr jedoch läuft alles fein! Wir haben dem Jetlag wie bereits erwähnt erst gar keine Chance gelassen, uns runterzuziehen (auch wenn wir im Flugzeug nur 0-2 Stunden schlafen konnten), indem wir gleich nach der Ankunft mit Akari und ihren Freunden Nanae und Mr. Benzo (well, obviously ein Nickname) 浅草 (Asakusa) ein wenig unsicher machten.

Wir trafen uns also bei einem der zwei großen Tori ("Torbögen") inmitten Asakusas - nicht, ohne zuvor beim falschen zu warten - und fingen sogleich an, die Einkaufsstraße runterzutrödeln. Ein Eis, welches wir direkt beim Stand essen MUSSTEN - später, wurde der Sensoji (Tempel) etwas näher betrachtet und eine kurze Pause auf einer kleinen Steinbrücke, unter denen sich wieder zahlreiche Kois (Karpfen) tummelten, eingelegt. Wir entschieden uns, etwas Essbares zu suchen und spazierten in eine der unzähligen engen Kaufpassagen, wo wir uns dann für Tayaki entschieden und zu uns nahmen. Es folgte etwas Window-Shopping im Sky-Tree-Building - schöne viele trashige Sachen, leider finanziell nicht gerade erschwinglich - und ein Aufsuchen eines Kaiten-Sushi (Förderband-Sushi). Jedes Teller nur 135 Yen, das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen! (unagi; Aal), 海胆 (uni; Seeigel), Tuna und Fischbrühe wurden hinuntergeschlungen und verköstigt, nur um danach von der 3-er Truppe darauf eingeladen zu werden. Geld: -/+0, schlechtes Gewissen: +1.
Inzwischen waren wir auch schon in 上野 (Ueno) angekommen und suchten eine Karaoke-Box auf, um Theresas und meinen Durst nach musikalischer Unterhaltung stillen zu können. Wir checkten also für eine 1 1/2 Stunden Session ein, versuchten unser bestes unsere zuvor "gelernten" japanischen Titel bestmöglichst vorzutragen (wobei... ), standen, saßen, klatschten, tanzten (wobei...) und tranken (hatte ich schon erwähnt, dass wir keinen Schluck Alkohol zu uns nahmen?), bis ins Morgengrauen... nyahahaha, Scherz. Bis halt die gut 90 Minuten vorüber waren. 1000 Yen ärmer (auch, wenn Benzo, Akari und Nanae darauf bestanden, selbst mehr zu zahlen... Geld: -1000, schlechtes Gewissen: +2) ging es zu unserem letzten Vergnügungsort: dem プリクラ (purikura; Fotoautomaten) booth in einem der nahe gelegenen ゲームセンター (Gamecenter). Das Schießen der Fotos dauerte nur wenige Minuten, das Bearbeiten jener danach dauerte eine gefühlt Ewigkeit. Das Resultat kann sich jedoch durchaus sehen lassen! =D
Einer schweren Verabschiedung später hieß es: Heimweg antreten....
Etwas fertig von den 39 schlaflosen Stunden ließ der Schlaf auch nicht lange auf sich warten.













Der Tag darauf war recht ereignislos. Wollten uns eigentlich mit Joha (unserem Professor der Japanologie) beim カルタイ (karutai; ne Abkürzung für Culture Typhoon), gut 1 1/2 Stunden von unserem Schlafort entfernt treffen, aber da wir erst um 3 aus den Betten kamen und uns erst gegen halb 5 in Ueno befanden (von wo wir nochmal eine Stunde nach  国分寺 (Kokubunji) gebraucht hätten), haben wir spontan entschieden die Konferenz mal Konferenz sein zu lassen und sind einfach ein wenig in Ueno umhergewandert. Also Window-Shopping gemacht, ein bisschen den Ueno-Park und die anliegenden mit Seerosen überwachsenen Teiche besichtigt, in nem "Schnellimbiss" einwandfreie japanische Küche verkosteten und nachdem sich Theresa endlich für ein 居酒屋 (izakaya; hmmm... 'n japanisches Trink- und Esslokal(?)) entschieden hatte - nachdem uns eines nicht mehr reinließ und ein anderes offenbar nicht geduldet hätte, wenn wir nur(!) etwas zu trinken, jedoch nichts zu essen bestellt hätten - wurde der Abend vorläufig mit ein paar Bieren und 枝豆 (edamame; grüne Soyabohnen) beendet. Vorläufig insofern, als das wir - nach der Last-Order um 10 Uhr - uns beim weg nach Hause ewigst weit verliefen und es sicher ne gute dreiviertel Stunde und eine ungewollte Zugfahrt brauchte, bis wir unser Hotel wieder fanden. Naja, Ende gut, alles gut.








Schließlich konnten wir am Tag darauf doch tatsächlich früh genug aufstehen (7:30 Uhr), um rechtzeitig um 10 Uhr in Kokubunji unseren Professor vor seinem Hotel abzuholen und mit ihm dann den kurzen Fußmarsch zu nahen 東京経済大学 (Toukyou keizai daigaku; Tokioter Wirtschaftsuniversität) anzutreten. Keine halbe Stunde später fing auch schon der erste Vortrag an: Social Theory. Während der erste Vortragende mit dem Thema "Political talk shows in Taiwan" (das war nicht der exakte Titel, aber zumindest spiegelt er den ungefähren Inhalt wieder) ein durchaus interessantes Thema anschnitt, eine recht gute PowerPoitn vorweisen konnte und überhaupt sehr sympathisch wirkte, drehten sich unsere Augen beim zweiten Referenten nur so über. Da saß der Kerl am Tisch, vor ihm sein kleines Tablett, fasste sich fast schon gelangweilt an die Schläfe und zitierte seinen zuvor notierten Text zum Thema.... tja, erm, sorry, ich bin da schon etwas früh ausgestiegen. Nicht nur, dass seine Präsenz einiges zu wünschen übrig ließ, viel mehr noch warf er mit Fremdwörtern, Philosophen und Theorien um sich, dass einem richtig schlecht werden konnte - oder langweilig, in meinem Fall. Theresa scheint dabei meine Ansicht zu teilen, und ich glaube, auch die anderen 4-5 Mithörer waren nicht gerade fasziniert von seinem "Vortrag". Naja. Kurze Pause später entschlossen wir uns für einen Film über die Gegend, die vom AKW und dem Tsunami "unbewohnbar" wurde. Sehr melancholisch, metaphorisch, etwas pathetisch und da wir noch etwas Schlafentzug hatten, fielen die Augenlider das ein oder andere für ein paar Sekündchen zu. An und für sich war der Film aber nicht so schlecht. Besonders die Interviews mit den Einwohnern (den ganzen Film über handelte es sich dabei jedoch nur um ausschließlich über 50-Jährige; die Gedanken der Jugend und den jungen Erwachsenen hätte uns doch auch interessiert) der betroffenen Gegend waren interessant.
Es folgte ein Beitrag über die Goth-Szene in Japan (wieder von einem äußerst sympathisch wirkenden Doktor) und dann entschied ich mich für die Konferenz zum Thema "Popkultur in Korea", während sich Theresa zur Panel-Discussion gesellte.
Die 3 Vortragenden bei meinem Thema hatten sehr amüsante, zum Teil merkwürdige Inhalte: Die Darstellung von Helden in koreanischen Action-Filmen; der Backpacking/Travel/Reise-Boom der Jugend seit der Öffnung Koreas; die mediale Darstellung von 3 Design-Bookstores in Seoul im Internet. Die ersten beiden wurden von Koreanerinnen vorgetragen, deren Englisch ich als nicht Muttersprachler auf einer Skala von 0-10 auf 5-6 einstufen würde. Kurz gesagt: es war manchmal schwer, dem Inhalt zu folgen, da Sätze auseinandergerissen oder einfach keinen Sinn ergaben. Aber sie - und ich - gaben ihr bestes, und schließlich konnte ich doch einiges verstehen.
Zum Schluss gings mit Joha, Theresa und einer neuen Bekanntschaft Johas nach 吉祥寺 (Kichijouji), wo Joha die ersten Jahre aufwuchs und uns einen bekannten 焼き鳥屋 (yakitoriya; ein Laden, der sich auf gegrilltes Geflügel spezialisiert) zeigen konnte, in den wir nach gut 15 Minuten Wartezeit dann auch betreten konnten und die wahnsinnig toll schmeckenden Grillspieße und andere Arten von Fleisch und Gemüse verspeisen konnten. Natürlich mit obligatem Bier. Etwas angeheitert und vollgestopft mit Reisetipps für Tokyo gings wieder nach Hause und es folgte ein seeeehr langer Schlaf und Ruhezeit.







Die letzten zwei Tage wurden dann mit Freunden vom letzten Jahr verbracht: Jae (meine zweite große Schwester) und Yusuke. Die genauen Geschichten dazu - jahaaa, besonders über die erste Nacht in der Shisha-Bar, dem Gitarre-Spielen bei der Hachiko-Statue und dem anschließenden 徹夜 (tetsuya; Durchmachen) im 代々木公園 (Yoyogi-Park) gibts einiges zu erwähnen - werd ich dann ein ander Mal etwas detailreicher hier ausführen. Zunächst muss ich mich nämlich etwas kultivieren, in 1 1/2 Stunden gehts los zu einem Treffen mit Akari, Yusuke, Thi (auch ein Bekannter vom letzten Jahr), einem weiteren Freund Yusuke's und Ayumu (einer weiteren weiteren Bekanntschaft aus Sendai) in Ikebukuro. Morgen dann heißts wieder etwas früher aufstehen: wir müssen Auschecken. Danach gehts wahrscheinlich zum Tokyoter Bahnhof, wo wir unsere 7 Sachen verstauen werden und uns auf die Suche nach einem Game-Center, einem Cofe-Shop (für etwaige Skype-Sessions) und schließlich auch einem 銭湯 (sentou; öffentliche Badeanstalt) begeben.

じゃ、またね!