Samstag, 22. September 2012

高いな最後の日 - Let's wrap things up

Da stand ich dann also, vor dem Aeroflot Check-In, alleine, 20 Minuten nach Abflug meines Fliegers. Der Teppich vor mir wurde bereits mit Besen gesäubert, die Absperrung hinderte mich daran, auch nur einen Fuß auf jenen zu setzen. Jap, ich glaub, ich hab den Flieger verpasst...

Das ist zunächst mal die schlechte Nachricht. Die zweite schlechte Nachricht ist, dass ich zunächst 56.000 Yen zahlen hätte sollen, damit ich morgen einen Flug nach Hause bekomme.
Die erste gute Nachricht ist, dass ich dafür eine unbeschreiblich schöne, lustige, ausgiebige Woche hinter mir habe, die nur schwer in Wort zu fassen ist. Die nächste gute Nachricht ist, dass sie hier bei Aeroflot meine Buchungen angeschaut haben und draufgekommen sind, dass ich meine Reise nach Japan vor 2 Monaten um einen Tag verschieben musste, da Aeroflot genau an jenem gewünschten Abreisetag seinen Flug gestrichen hatte. Aufgrund dieser "Unannehmlichkeit" (ehrlich, mir wars egal) konnten sie mir einen Rabbatt geben und somit musste ich "nur" 33.000 Yen zahlen.

Jetzt warte ich also auf meinen Flug morgen. Sitz hier am Narita Flughafen und schlag mir mit dem Computer die Zeit tot, die ich noch zu warten habe (und zwar sind es  noch 15 Stunden). Ich hab mich gegen einen Hostel oder Hotelbesuch entschieden, da ich nicht noch mehr Geld aus dem Fenster werfen möchte. Also meine erste - und hoffentlich auch letzte - Flughafennacht beginnt. Mir tun die armen Leute jetzt schon Leid, die im Flugzeug neben dem ungeduschten, im Gewand schlafenden Aigi hocken müssen. ^^°

Nun ja, soviel nun eben dazu. Ich kann sagen, es hätte definitiv schlimmer laufen können, und da ich in Japan gute 1000 Euro weniger ausgegeben habe, als ich eigentlich hätte können, läufts mit dem Geld auch gar nicht so schlecht. Einzig allein der Aufenthalt am Flughafen stutzt mein fröhliches Gemüt etwas.

Wie dem auch sei, die Woche war - wie bereits erwähnt - sehr spannend. Vor allem die Abende/Nächte/Morgen. Ich kann hier nicht all zu viele Details geben - dazu fehlt es mir derzeit an Lust - aber ich zähl mal auf, wo ich mich mit wem so alles herumgetrieben habe (Fotos folgen, die Narita Wi-Fi connection ist viiiieeel zu langsam um irgendetwas in anständiger Zeit upzuloaden):

1. Zusammen mit Nobu (man lese meinen Fähren-Bericht) und zwei seiner Freunde ging ich in einem Shibuya Club fort. Also, zuerst wars ein Club, wegen 2 Razzien verdreifachte sich dann jedoch die Anzahl der besuchten Tanzlokale. Wurde aber bereits im ersten Club (2.500 Yen Eintritt, 2 Getränke inklusive) bereits von einem japanischen Underground-Rapper angesprochen, der dann mich und meine 3 Kollegen in gratis in die nächsten Clubs brachte, ne Runde Champagner und Tequila bezahlte und den Abend definitiv zu einem der ereignisreichsten machte.

2. Mit Rei durfte ich mein erstes 飲み会 (nomikai - .... erm... Trinkgemeinschaftstreffen?) und die darauf folgende 二次会 (nijikai - After-Party) besuchen. Die Leute dort waren alle in meinem Alter, äußerst nett und die Stimmung war durch und durch hervorragend. Die ganzen Sitten, wie das anfängliche "Sich der Gruppe vorstellen" und die japanischen Konversationen gaben mir eine Erfahrung, die ich auf keinem Fall missen möchte. Danach gings auf ein Getränk in den Club, in dem ich letztes Jahr bereits mit Bianca abgeshaked hatte. ;) Genialer Abend, viele neue Freunde gefunden und ein wichtiger Moment, der mich in der Entscheidung, nächstes Jahr in Japan arbeiten zu wollen (ach ja, ich möchte nächstes Jahr in Japan arbeiten. ;)) um ein großes Stück näher rücken ließ.

3. Nach einem dritten Abstecher nach Odaiba und einem kurzen Schlenker nach Shibuya ins zuvor besuchte Izakaya, um mir meinen vergessenen Nintendo DSi abzuholen, folgte ein spontan Ausflug mit gut 6 Leuten vom Hostel zum nahen Park, wo wir uns gemütlich zusammensetzten und bis 2 in der Früh unseren Spaß hatten. Besonders Jay (eigentlich Jeanine) war wahnsinnig lustig und zuvorkommend und war von dort an Hauptansprechpartner Nummer 1, wenn's ums Fortgehen ging. Dabei auch Khuan aus England, Abel aus Spanien und Austin aus Amerika kennen gelernt, die sich der "JGH Fortgeh-Gruppe" anschlossen.

- ein eintägiger Besuch im 江戸東京博物館 (edo toukyou hakubutsukan - Edo-Tokyo Museum), von dem's später ganz einfach ein paar Bilder gibt. So viel sei gesagt: die Japaner wissen, wie man ein anständiges Museum führt. Wahrhaftig aufschlussreich, interessant und großteils interaktiv. Wünschte, ich hätte dort mehr Zeit gehabt. -

4. Und diese Gruppe machte sich zunächst Roppongi zum Ziel. Bereits vorm Club-Eintritt von Jumanji55 waren wir alle etwas angeheitert und so war's dann auch recht günstig drinnen. Austin hatte es ein wenig erwischt, aber er musste wohl oder übel bis 5 in der Früh durchhalten (es war, als wir gingen, dann eigentlich auch schon halb 7), da in der Zwischenzeit keine Züge fuhren. Somit hätte ich nun endlich auch Roppongi "ein wenig" besichtigt.

5. Und damit kommen wir zu gestern/heute:
Nach einem Spontanentschluss zusammen mit allen noch einmal ein Izakaya aufzusuchen und einer ebenso spontanen Benachrichtung von Yusuke (ihr habt ihn wohl hoffentlich nicht vergessen), er komme mit, fuhren wir um 8 zum ausgemachten Treffpunkt und suchten - für alle außer mir und Yusuke das erste Mal - den reservierten Izakaya-Schauplatz auf. Es war eine MORDSGAUDE! Und so darf es eigentlich keinen wundern, dass Jay, Abel, Yusuke, sein Freund Thi und ich beschlossen den letzten Zug letzten Zug sein zu lassen und bis in den Morgengrauen auf ein paar Stunden Karaoke zu gehen. Ich hatte so dermaßen viel Spaß, ich könnte fast sagen, das war's wert meinen Flug verschlafen zu haben. ^^° Nach der Ankunft zusammen mit Jay (Abel fuhr um 5 direkt zum Flughafen, Yusuke und Thi wohnten woanders) in Nishikawaguchi gingen wir noch für gut 1 1/2 Stunden in ein japanisches Fast-Food-Restaurant, aßen und redeten uns die Seele aus dem Leib. Jetzt hab ich plötzlich 2 große Schwestern! (Sogar im selben Alter ;D) Sie wird von nun an in der Nähe Tokyo arbeiten und versicherte mir, für mich ein gutes Wort einzulegen wenn ich nächstes Jahr auch dort arbeiten möge. Um 7 dann ins Bett, um 10:30 vom Staff geweckt und gefragt, wann denn eigentlich mein Flug ginge. Tja, um 12 -.-°
Da half eben auch kein schnelles Anziehen, Anrufen beim Flughafen und dem schnellsten (und äußerst teuren) Zug Richtung Flughafen: Der Flieger war abgeflogen (nähere Infos ja bekanntlich am Anfang des Beitrags).

Wenn man all dies durchliest möge man nun meinen, ich sei ein Schluckspecht und es war nur eine Frage derzeit, bis so etwas passieren würde. Aber ganze ehrlich: ich hab gestern nicht so viel getrunken. Es war viel mehr der Schlafmangel (oder mein kaputter Handy-Wecker, den ich mir 3 mal gestellt hatte, jedoch kein einziges mal abgegangen war -.-!) der mich in diese Situation führte. Außerdem: es war nicht der Alkohol der die letzten Abende so spaßig machte sondern all die tollen Leute mit denen ich abhängen durfte! Als Beweis: ich hatte kein einziges Mal einen Kater am nächsten Tag. ;)

Fazit:
Nun, was hab ich nun also von dieser Reise mitgenommen (außer den Souvenirs, versteht sich):

ich wurde selbstständiger (vermutlich), etwas selbstsicherer; konnte meinen Orientierungssinn endlich auf ein normales Level bringen; lernte viel über die japanische Kultur aus erster Hand; lernte besonders Kyoto und zum Teil auch Tokyo kennen, sodass ich anderen Bakpakern aushelfen konnte, wenn sie Hilfe benötigten; verbesserte (natürlich) mein Japanisch - noch immer auf unterdurchschnittlichem Niveau though - , aber auch mein Englisch; durfte mit unglaublich vielen und unglaublich unglaublichen Leute tagtäglich abhängen (Gott, ich werd hier gerade total sentimental, die Tränen schießen mir schon in die Augen); konnte mich etwas im japanischen Arbeitsmarkt "etablieren" (let's just say: Connections, baby!); knüpfte Freundschaften, von denen ich mir sicher bin, dass sich lange halten werden!; ...

und über 1500 Fotos
;D

Kurzum: Es war definitiv der BESTE, SCHÖNSTE und vor allem TEUERSTE Sommer meines Lebens (also, bis jetzt) und ich möchte wirklich keine Sekunde davon missen, möge sie damals auch als noch so unangenehm aufgefasst worden sein (vor allem die erste Woche): das sind einfach Erfahrungen, die man macht. Erfahrungen, von denen man wachsen, lernen kann. Erfahrungen, die einen selbst besser kennen lernen lassen - wobei natürlich dazu auch die schönen Erfahrungen und Momente zählen!
Ich komme nächstes Jahr wieder nach Japan, dann jedoch mit zumindest dem Wunsch dort für einige Zeit zu arbeiten. Nun heißt es aber zunächst mal den Abschluss des Bachelors in Japanologie hinter mich zu bringen. Bezüglich Informatik: weiß noch nicht, vielleicht kann ich ja auch für ein Jahr als Austauschstudent in Japan leben. =)

Mit diesen Zukunftswünschen verabschiede ich mich nun also wieder von diesem Blog (ich glaube nicht, dass er fortgeführt wird, so lange ich in Österreich bin - aber wer weiß, Wunder gibt es immer wieder) und damit von meinen treuen und den zahlenmäßig sicherlich überlegenen nicht ganz so treuen Lesern! ;)

Danke für die über 3000 Hits!
Machts gut!
またね!

Dienstag, 18. September 2012

62. Wort des Tages

安心する
あんしんする
anshin suru

erleichtert sein, aufatmen können
hab vorgestern meinen Nintendo
DSi verloren; man, war ich erleichtert,
als ich ihn gestern im Izakaya wieder-
bekommen hab

Sonntag, 16. September 2012

61. Wort des Tages

恋しがる
こいしがる
koishigaru

sich sehnen, vermissen
Kyoto, Sapporo, Sendai und all
die tollen Leute von dort ='(
aber auch den Lungau und Wien ;)

Freitag, 14. September 2012

送別が近づく - Die letzte Woche

Du meine Güte, ich LIEBE 100Yen-Lawsons. =D
Hab mir soeben um 770Yen ein 弁当 (bentou - Lunchbox) mit 2 カツ (katsu - "Schnitzel") und Reis, 1 Liter Sportgetränk (für die Vitamine ;)), 1 Paar Socken (davon hab ich viiieeeeel zu wenig mitgenommen!) und 2 Kopfhörer (unverschämt billig hier) gekauft, bin jetzt fürs erste mal satt und für den Abend gut ausgestattet, dann heißts nämlich Fortgehen in Shibuya!

Aber Moment, Moment. Bis hierhin ist schon einiges passiert, was ich euch noch auf die Nase binden kann, also zurück nach Kyoto, wo ich meinen letzten Eintrag verfasst hatte. Wir beginnen sogleich auch dort, wo ich euch im Regen stehen lassen hab:

Das Treffen mit Yuri war wahnsinnig lustig - wieder einmal. Zuerst in ein Cafe gegangen, 抹茶コーヒー (maccha koohii - Macha (grüner Tee) Kaffee) getrunken und sogleich hat sie mir all ihre Fotos gezeigt, die sie in NY (sie hat dort gerade eine Woche verbracht) geschossen hatte. Ich hatte auch danach keine Verschnaufspause, denn ihre beste Freundin wollte mich auch kennen lernen und schaute sogleich spontan auf einen Schuss vorbei. Es dauerte nicht lange, und ich hatte mich auch mit ihr angefreundet, als plötzlich ein weiterer Bekannter Yuris zufällig ins Cafe kam. Er arbeitete gut 1 Jahr in NY als Friseur und hatte soeben sein 面接 (mensetsu - Aufnahmegespräch in Firmen) hinter sich. Prombt wurde er zur Runde eingeladen. Da Yuris Freundin Aki bereits kurz danach zur Arbeit musste - sie ist Kellnerin in einer Girl's Bar... das ist nicht eine Bar für Mädls, sondern vielmehr sowas wie ein Hostess-Club; danach dürft ihr selber googeln - waren wir letzten Endes nur noch zu dritt. Wir stöberten einen ATM (Bankautomat) für mich auf und marschierten dann eine bekannte Nightlife-Straße hinab. Schon nach gut 20 Metern wurden wir von einen der vielen herumstehenden Werbeträger der naheliegenden Izakayas angequatscht, und nachdem klar wurde, dass sowohl das Essen als auch das Nomihoudai dort nicht sonderlich teuer zu sein schien, betraten wir eben auch dieses.
Dann wurde gemampft, gesprochen, getrunken, übersetzt, wie es halt in einem Izakaya so üblich ist (das Fortgehen ohne Essen wird mir in Österreich mit Sicherheit abgehen - das Nomihoudai auch =P). Nach Ende der 2-Stunden-Frist des Nomihoudais entschieden wir nochmals die HUB-Bar aufzusuchen (man erinnere sich: eine bekannte Sportbar-Kette Japans). Auch dort wurde wieder gegessen, getrunken und gequatscht. Leider wohnten beide in Shiga/Otsu, und so mussten sie ihren letzten Zug um kurz nach 12 erwischen, wodurch wir uns recht frühzeitig wieder verabschieden mussten. Es war aber auf jeden Fall eine MORDSGAUDE und ich hab mich prächtig amüsiert! (Dementsprechend teuer fiel der Abend dann auch aus). Man sprach sich noch schnell zusammen, ob Yuri vll auf einen Sprung nach Tokyo vorbeischauen würde, da sie nächste Woche ein paar Tage frei hatte, dann begann die endgültige Verabschiedung. Trauriger Moment. =(


Die Mädels liebten es Fotos zu machen und diese dann so wie hier zusammenzufügen.


Hiroshi im Izakaya. Netter Typ


Meine Augen sind immer so klein! Das hat nichts mit meinem Zustand zu tun! (obwohl...)

Am nächsten Abend (jap, wir überspringen sogleich den (asa - Morgen), (hiru - Mittag) und Nachmittag, während denen ich einfach nichts gemacht habe) stand eine weitere Verabredung mit Yukari an. Sie lud mich zu einem Cafe ein, dass vor einiger Zeit noch ein öffentliches Bad gewesen zu sein schien. War richtig gemütlich und das riesen Kakigoori das ich aufgetischt bekam schmeckte vorzüglich! パイナップル (painappuru - Ananas) Geschmack, yay! Dann wurde der rumorende, grollende Magen wieder mit einem Spaziergang durch Arashiyama beruhigt. Da Yukari gerade im Job-Hunting Stress war, verabschiedete ich mich gegen 10 Uhr wieder um ihr Zeit zum Lernen zu lassen und fuhr mit dem Randen (einer kleinen Bahn - ähnlich der Murtaggl) zurück nach Kyoto.



Der letzte Tag Kyotos folgte. Ab 10 musste ich aus dem Zimmer raus sein, also machte ich es mir bis 3 im Gemeinschaftsraum gemütlich, bis ich dann mitsamt Sack und Pack zur Shijo-Brücke stapfte, wo Yukari bereits auf mich wartete. Schnell noch den Koffer im Gepäcksfach abgegeben und schon stand der 3-stündigen Karaoke-Session nichts mehr im Weg! Jeder zweite ausgewählte Song von Yukari war ein Taylor Swift Song und FAST hätte sie sogar Justin Bieber ausgesucht, aber ich konnte sie noch früh genug davon abhalten und ihr sagen, dass Justin Bieber in meiner Gegenwart ein No-No ist. ;) Die Zeit verstrich wie im Flug, der のど (nodo - Hals, Rachen) allerdings war sich durchaus bewusst, gerade 3 Stunden strapaziert worden zu sein, und so blieb uns fast nichts anderes übrig, als am Kyoto-Bahnhof nach der Bar "Man on the Moon" zu suchen. Wow, japanische Bars sind arschteuer, das kann ich euch versichern! Aber ich es gab deutsches und irisches Bier, und wirklich köstliche Beef-Sandwiches. YUMMY! Für Yukari war's der erste Aufenthalt in einer Bar und der Alkohol stieg ihr wohl etwas zu Kopf, denn ihr Gesicht wurde furchtbar schnell rot. Also wurde wieder mal geschwatzt, geschmatzt und geschlürft (das war mein einziges Essen an jenem Tag...) bis mein Nachtbus gegen halb 11 endlich am Bahnhof ankam. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung und ich bestieg den Bus. Es könnte am Biereinfluss gelegen haben (es waren aber nur 3!), ich setzte mich auf jeden Fall auf den falschen Platz, was mir erst dann bewusst wurde, als mich ein Pärchen darauf aufmerksam machte, dass sie dort eigentlich sitzen würden. Herrlichst peinlich.
Der Rest der Fahr verlief ohne weitere Ereignisse. Ich konnte wieder mal nicht schlafen, aber das müsste mittlerweile ohnehin jedem bekannt sein.


Muss ein Taylor Swift Song gewesen sein
 


Diese kurze Showeinlage konnten wir auf dem Weg zum Bahnhof begutachten

In Shinjuku konnte ich mich schnell zurechtfinden, bestieg den richtigen Zug - so wie es mir in einer E-Mail des Hostels beschrieben wurde -, stieg in 赤羽 (Akabane) um und konnte schließlich auch in 西川口 (Nishi Kawaguchi) sofort ohne irgendwelche Probleme mein Ziel erreichen. Nishi Kawaguchi ist gute 30 Minuten von Shinjuku und Ueno entfernt und somit nicht wirklich im Stadtzentrum Tokyos, aber die Fahrt dorthin schlägt mit 210 Yen nicht sonderlich zu Buche. JGH - so nennt sich das Hostel hier - ist ein einfaches, kleines... wirklich klitzekleines Haus, dass mit Müh und Not und Ach und Krach zu einem Backpack-Hostel umgebaut wurde. Einen richtigen Gemeinschaftsraum gibt es nicht wirklich, der "Küche" fehlt es an... vielem, Waschmaschine, Fernseher und vieles mehr sind nur für den Staff zugänglich; DuschFen gibt es 2, was in Anbetracht der Tatsache, dass sich hier bis zu 40 Leute aufhalten können, nicht besonders viel erscheint. Und trotzdem fühl ich mich hier außerordentlich wohl! Die Besitzerin des Hostels - Mieko - ist eine ältere Dame die gleich nebenan wohnt und nur zu Check-In und Check-Out Zeiten das Hostel betritt. Dann dafür mit einem riesen Smile auf ihren Lippen und einem sonnigen Gemüt und einer Herzlichkeit, wie man sie sogar in Japan selten zu Gesicht bekommt. Auf den ganzen Zetteln die überall in den Zimmern aufgehängt wurde wird einem immer wieder vor Augen geführt, dass es sich hierbei um ein Hostel handelt, dass auf Zusammenarbeit, Vertrauen und "SMILE" aufbaut. Dazu kommt noch, dass es mit nur 1500Yen pro Nacht das 一番安い (ichiban yasui - billigste) Hostel im Tokyoter Umkreis ist - und zwar bei weitem!
Bei meiner (zu frühen) Ankunft gab es das Problem, dass mein Bett in einem 10er-Zimmer doch noch für eine Nacht gebraucht werden würde und ich somit für eine Nacht im 1. Stock in einem 3er-Zimmer mir ein Bett aussuchen könnte. Nun ja, es sind eigentlich nur 2 Betten, und einer müsste am Boden schlafen. Außerdem ist gerade mal genug Platz da, um sich umzuziehen, und auch das nur mit Müh und Not. Aber sonst... =)
Es ist heute mein 7ter Tag hier und Mieko meinte bereits nach dem 2. Tag dass ich bis zu meiner Abreise in diesem Zimmer bleiben könnte wenn es mir passen würde, wobei dieser Raum - das muss defintiiv erwähnt werden - nur mir gehört (keine weiteren Gäste) und das einzige Zimmer mit einer eigenen Klimaanlage ist. =D Das ganze ohne Preisaufschlag. Dicker Pluspunkt!




Erinnert mich stark an damals in Italien im Bungalow...(Insider)


Am selben Tag meiner Ankunft wurde ich bereits zu einer Verabschiedungsfeier in der Nähe Asakusas eingeladen. Zeng - eine 18-jährige Chinesin, die jedoch bereits seit gut 14 Jahren in Japan lebt und deren Bekanntschaft ich in Kyoto machen durfte - wird für die nächsten 4 Jahre nämlich in England studieren und rief deswegen zu einem gemeinschaftlichen Essen und Karaoke-Gang auf. Da ich in der Nacht zuvor nicht schlafen konnte, war ich noch ziemlich geschafft und müde und es war schwer, den ganzen Leuten mit ihrem schnellen Japanisch folgen zu können - was ich üblicherweise auch nicht tat - aber ich versuchte mich munter zu halten und spätestens ab der Karaoke-Box war ich dann wieder etwas frischer. Es wurde mit den Tamburins und Rasseln geschäppert und gerasselt, dass einem die Ohren abfallen hätten können und dazu gabs - mit Ausnahme von 2 japanischen Songs - englische Lieder en Masse. War richtig lustig, muss ich zugeben.
Zuletzt marschierten wir noch zum Skytree, dem neuen Markenzeichen Tokyos und der höchste Turm Japans. Da jener ohne Reservierung und 'n Haufen Cash nicht zu besteigen ist, machten wir es uns mit Macha-Eis im Nebengebäude gemütlich, das ohnehin auch etliche Stockwerke hoch war. Allerdings schlug dann die Müdigkeit zu, und ich musste nach Hause fahren. Das wird jedoch mit Sicherheit nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich Zeng gesehen habe. England ist dann ja doch etwas näher als Japan. ;)

"Und jetzt alle: SKYYYYYTREEEEE!"

Wir überspringen den nächsten Tag - nix passiert - und folgen mit Tag 3 in Tokyo:
Von der in der ersten Woche kennen gerlenten Deutschen bekam ich die Info, dass sich in der Nähe 新宿 (Shinjuku - ein Stadtteil Tokyos) ein kleiner SquareEnix (eine Computerspiele-Firma) Shop befinden sollte. Das brauchte man mir nicht zwei mal sagen und schon düste ich mit dem Zug dorthin! Leider war der Fußmarsch von Shinjuku nach 初台 (Hatsudai), der Gegend, in der sich der Shop befand, etwas länger als erwartet, und nach einem kurzen Abstecher in eben jenen Laden war es auch schon zu spät, um mir das Sony ExplorationMuseum in お台場 (Odaiba - ein Stadtteil Tokyos) in Ruhe anzusehen, schloss dieses ja bereits um 7. Trotzdem machte ich mich nach gut 30 Minuten Wegfindungsproblemen auf den Weg dorthin, um mir zumindest die Rainbow Bridge ansehen zu können, die ja bekanntlich in der Nacht besonders schön anzusehen sein sollte. Eine kurze Reise mit einer lustigen Bahn, deren Schienen - sowie auch die Autobahn darunter - über dem Wasser angebracht wurden, später durchforstete ich die beiden riesigen Shopping-Malls an der Odaiba-Küste und wanderte danach gemütlich rauf zum Daiba-Park, wo ich es mir für gut 1 1/2 Stunden alleine auf einem Parkbänkchen gemütlich machte und über Gott und die Welt nachdachte. Mano, spätestens an dieser Stelle hab ich mir gewünscht, mit einer Freundin in Japan zu sein...









Wieder im JGH entschied eine Meute (bis dato noch) unbekannter Leute mit mir ins Billiard zu gehen, wo wir dann auch noch 3 Stunden herumblödelten (wirklich Billiard konnte eigentlich keiner von uns spielen), und danach im Hostel einen Wahnsins Spaß mit einer herumliegenden Stimmgabel hatten. Niemand von den 6 Leuten hatte je von so etwas gehört oder gar gesehen. Die meisten meinten, es handle sich dabei um eine Wasser-Rute. ^^° Weird World.



Und die berühmt-berüchtigte Stimmgabel!

Es folgte der zweite ereignislose Tag in Tokyo und wir gehen weiter zu Tag Nummer 5:
In Sapporo lernte ich am zweiten Abend meines Aufenthalts - wer sich noch erinnern kann zeige bitte auf; 1...2... ich seh nur 2 Hände... ihr habt ein mächtig schlechtes Gedächtnis, Leute! - den Japaner Yusuke kennen, der in 千葉 (Chiba - in der Nähe Tokyos) wohnte. Über Facebook machten wir aus, uns in Tokyo nochmals zu treffen. Und dies war nun eben jener Tag. Anfangs trafen wir uns beim 赤門 (akamon - rote Tor) vor der berühmten 東大大学 (Toudai Daigaku - Todai Universität), der prestigehaltigsten Universität Japans. Der Campus war jedoch äußerst... unspektakulär. Die Räumlichkeiten waren alt und ausgenutzt, die 食堂 (shokudou - Mensa) war vergleichsweise klein und schlicht, die Gebäude hatten alle einen recht unangenehmen Geruch und die einzige Grünfläche war ein scheinbar überwucherter kleiner Park mit einem dreckigen 池 (ike - Teich) in der Mitte. Wir hatten uns das etwas anders vorgestellt. Wie dem auch sei, spontan maschierten wir zu einer 金魚 (kingyo - Goldfisch) Ausstellung in der Nähe des Tokyoter Bahnhofs. Ein Türke im JGH machte mich 3 Tage zuvor darauf aufmerksam. Die Ausstellung war sehr spektakulär. Zwar gab es im Prinzip nur eine - mit dunklen Wänden abgetrennte - Halle, aber was dort so alles aufgebaut war, war definitiv die 1000 Yen wert. Mit verschiedenen und wechselnden Neonfarben beleuchtete Aquarien unterschiedlichster Formen beinhalteten Dutzende und Aberdutzende von Goldfischen, verschiedene Düfte aller Art (also, der guten Art) wurden in die Räumlichkeit gepumpt und von allen Seiten wurde man entweder von ruhigen Harmonien oder aber langsamer Elektro-Musik beschallt. Zwei Stationen, bei denen hinter den Aquarien eine Leinwand mit verschiedenen Motiven bestrahlt wurde waren besonders beliebt. Von denen gibts auch zwei kleine Videos, aber dazu muss man mich schon persönlich kontaktieren, wenn ich wieder in Österreich bin. ;)



























Es folgte das obligate Izakaya. Nein, ich sag euch jetzt nicht, was wir da gemacht haben, das dürfte sich ja schließlich bereits in eure Köpfchen eingebrannt haben. Auf jeden Fall spürte der arme Yusuke das Bier wieder etwas stärker und schneller als ich und bekam so am nächsten Tag einen mächtigen 二日酔い (futsukayoi - Kater), wodurch er förmlich "unfähig" war mit mir und einem weiteren Freund wieder nach Odaiba zu schauen.

Das war dann nämlich der 6te und somit gestrige Tag. Zusammen mit Ayumu, einem 21-jährigen Studenten, den ich in Sendai kennen gelernt hatte, maschierte ich zunächst durch Uenos Straßenmarkt, wo prombt auch das ein oder andere billige Schmankerl gekauft wurde. Dann gings auch schon nach Odaiba, das Ayumu trotz seiner Nähe zu Tokyo zum ersten Mal in seinem Leben bestaunte. Odaiba ist ja auch wirklich schön, eine recht grüne Oase am Stadtrand Tokyos, direkt am Meer. Wenn man nicht wüsste, dass es sich hierbei um eine mit Sand künstlich hergestellte Halbinsel handeln würde, könnte man fast sagen, die Natur hätte es gut mit diesem Plätzchen gemeint. Als erstes gings Richtung Fuji TV Station, wo wir uns jedoch nicht lange aufhielten, da uns der Aufstieg zum 21. Stockwerk und dessen Aussichtsplattform zu einem mit 500 Yen etwas zu teuer vorkam, zum anderen Ayumu etwas Höhenangst hatte. Also sogleich zur eigentlichen Attraktion des Tages: SEGA Joypolis! Ein Technik-Vergnügungspark IN der Shopping Mall. Durch den Abendpass konnte man alle Attraktionen dessen ohne weiterer Nebenkosten ausprobieren, und das taten wir dann auch gute 4 1/2 Stunden lang.
Zum einen gab es Horror-Führungen, leider nur auf Japanisch, die wirklich Spaß machten, jedoch recht kurz ausfielen (ihr kennt das Mädel aus "The Ring"? Die ist in Japan seeeeehr bekannt und es gibt unzählige Romane und Filme mit ihr; die Tour bei der diese 3 Mal dann wirklich uns entgegenstapfte hatte einige böse Schreckmomente. ^^°). Dann einen kurzen 3D-Film, oder vielmehr 5D, da zu dem visuellen Schmankerl (CG) auch noch Temperaturschwankungen und Bewegungen hinzukamen. Sehr cool!
Weiters Auto-Simulatoren, bei denen man in echten Autos saß, die sich der Steuerung entsprechend bewegten und 3 Jungle-Simulatoren, bei denen eine Gruppe von maximal 12 Leuten durch eine gut 180Grad-Leinwand und sich bewegendem Untergrund eine Jeep-Fahrt, eine Boots-Fahrt und ein Flug in, durch und über einen Jungle vorgegaukelt wurden.
Mit Abstand die schweißtreibendste "Attraktion" war ein Laufband, auf dem man gegen 3 andere Mitspieler in einem 100m Sprint, einem 110m Hürdenlauf und einem Weitsprung antreten konnte. Ich wusste ja, dass ich nicht sonderlich viel Ausdauer habe, aber mir gings nach diesen paar Minuten danach so schlecht, ich musste für gut 10 Minuten mal ausspannen und traute mich für einige Zeit nicht, irgendwelche Attraktionen zu besteigen. Zumindest hab ich den Wettstreit gegen meine Mitstreiter gewonnen!
Zudem war ich nicht der einzige, dem es mal übel ging. Ayumu wurde es besonders nach diesen Motion-Attractions immer mal für kurze Zeit übel und wir setzten einige Zeit aus. Aber wir haben dann bis auf 3 Attraktionen wirklich alles durchgehabt.
Am besten war eine Fahrt in einer kleinen Achterbahn, bei der man Anfangs durch kleine Sensoren am Sicherheitsbalken und einem Knopf auf Monster auf der Leinwand vor einem schießen musste, bis es plötzlich richtig losging und eine knapp 10 sekündige Fahrt mit 360Drehungen (in beide möglichen Richtungen - also kopfüber, sowie nach links und rechts) folgte. Für mich war das der größte Spaß! Ayumu hingegen...
Während der ganzen Zeit hörte man von überall die Stimmen der Angestellten, die sich sichtlich Mühe gaben immer gut gelaunt zu wirken und jede noch so kleine Aktion eines Gastes moderierten (besonders lustig bei der Laufbahn-Attraktion, wo alles wie bei einer richtigen Fernsehübertragung moderiert wurde) und uns das Gefühl gaben, hier wirklich willkommen zu sein. Vor und nach einer Attraktion wurde man mit Winken und Lächeln begrüßt und verabschiedet, und sogar als wir Joypolis verließen wurden wir herzlichst von der Dame am Informationsstand verabschiedet. So macht ein Vergnügungspark Spaß!
Von all den Attraktionen etc gibts leider keine Fotos, dazu hatte ich einfach keine Zeit. Wer sich jedoch von dem Park ein Bild machen möchte sucht einfach danach auf Youtube (einfach "Joypolis" eingeben), dazu gibts genug Videos. Zwar sind nicht alle Up-to-Date, da viele Attraktionen umgebaut oder total abgerissen und neue eingebaut werden, aber im Großen und Ganzen ist es dasselbe. =)
Am Ende aßen wir noch gemütlich scharfe ラーメン (Ramen - Nudeln), die, das versicherte uns der Küchenchef, けっこう辛い (kekkou karai - ziemlich scharf) wären, letzten Endes jedoch von uns beiden einstimmig als ちょう辛い (chou karai - extrem scharf) deklariert wurden!


Im Zug Richtung Odaiba


Fuji TV Building von außen...


...und von der Mittelplattform


In der Mall gabs auch ein kleines Legoland. Der Typ (in der Mitte!) ist creepy!


Der Eingang von Joypolis - na no na nid

So viel also zu meinen letzten Tagen. Dies nun ist mein letztes Wochenende in Japan und das werde ich heute eben - wie bereits erwähnt - mit Fortgehen in Shibuya beginnen. Und zwar mit Nobu, dem Jungen, den ich damals auf der Fähre von Niigata nach Otaru kennen lernte. Morgen dann hoffentlich mit Rei nach 六本木 (Roppongi - ein Stadtteil Tokyos) und am Sonntag folgt... zu 99% wahrscheinlich ein Ruhetag. ;)

またね!

Mittwoch, 12. September 2012

60. Wort des Tages

丁寧
ていねい
teinei

höflich
Und WIIIEEE höflich die hier sind;
zum Teil schon richtig unange-
nehm. ^^°

Samstag, 8. September 2012

59. Wort des Tages

難破する
なんぱする
nanpa suru

jmd vom anderen Geschlecht ansprechen;
flirten
es gibt ganze Straßenstriche wo die Typen
auf den Geländern sitzen, warten und dann
plötzlich ein paar Mädels anspringen und
sie auf ein Essen einzuladen

Donnerstag, 6. September 2012

58. Wort des Tages

にこにこする
nikoniko suru

lächeln, schmunzeln
Auf den Straßen hier gibt
es viel zu wenig Leute, die
das tun

Dienstag, 4. September 2012

リラックスする - Kein Stress, kein Stress

Es wurde nach einem neuen Blogeintrag verlangt?
Well, then here we go:

るろうに剣心 (Rurouni Kenshin) war wie erwartet schwer bis gar nicht zu verstehen. Die Schauspieler redeten mir entweder zu schnell oder benutzten hauptsächlich Worte, mit denen ich nix anfangen konnte. Außer でござる (degozaru - die alte Samurai-Form für "です") hab ich nicht viel aufgeschnappt. Aber da ich die ersten paar Bände des Mangas kannte und die auftretenden Charaktere sich stark an jene vom Manga hielten, konnt ich mir alles fein zusammenreimen. Außerdem waren die Action-Szenen wirklich gelungen - der Hauptdarsteller verzichtete sogar auf ein Stuntdouble und wenn man das mitbedachte, machte der Film sogar noch mehr Laune. Dazu gabs Karamel-Popcorn und einen halben Liter zuckersüßes Calpis. Danach mit Yui noch schnell in den スーパー (suupaa - Supermarkt) geschaut, Bento für den Abend gekauft und dann verabschiedeten wir uns auch schon wieder. Ich war einfach viel zu müde, um noch irgendetwas zu machen und haute mich nach dem Abendessen sogleich ins Bett.

Am nächsten Morgen dauerte es wieder einige Zeit, bis ich aus den Federn kam, schließlich raffte ich mich doch auf und nach einer Packung 焼きそば (yakisoba - Gebratene Nudeln) vom nahegelegenen Konbini marschierte ich wieder zum ループバス (ruupu basu - Loop-Bus), der mich innerhalb von 20 Minuten zum Sendai-Schloss brachte. Also, das was halt noch davon übrig war - und zwar nur ein paar Mauern. Aber trotzdem gab es dort genug zu sehen. Anfangs wurden Fächertänze aufgeführt, bei denen die Tanzeneden und die Musiker ständig 「それ、それ、それ」 ("Sore, sore, sore") zwischenriefen. Es handelte sich dabei offenbar um eine alte Tradition aus Okinawa(?). War lustig anzusehen, besonders deswegen, da es sich dabei nicht um profesionelle Tänzer handelte sondern wohl eher um Hobby-Tänzer und so das ein odere andere kleine Missgeschick passierte, was das ganze aber nur lustiger anzusehen machte. Besonders die zweite Gruppe war toll, handelte es sich dabei wohl um eine Familie (Mutter mit 3 Töchtern), wobei die jüngste gerade mal 3 sein konnte. Sie wusste nicht wirklich, was mit dem Fächer anzufangen sei, aber lächelte stehts brav ins Publikum und schwang hin und wieder ihren Fächer in der Gegend herum. Herzig!


sore, Sore, SOre, SOOREE! 


Family-Business mal anders

 Also, wenn das nich mal zuckersüß ist, weiß ich auch nicht weiter...

Plötzlich ertönte von weiter Ferne eine 太鼓 (taiko - Trommel), die immer näher zu kommen schien. Schließlich konnte man zwei verkleidete Gestalten erkennen die einem frühzeitlichen japanischen Bauern/Mönch und einer Samurai-Lady ähnlich sahen. Sie begrüßten das - nun in Scharen zuströmenden - Publikum und marschierten danach durch die Reihen um ein paar ausgewählte nochmals persönlich zu begrüßen (jahaaaa, auch  mich! Allerdings auf Englisch. =P). Dann waren sie auch schon wieder weg.
Es brauchte nicht lange, und eine ganze Schar von Samurai, Wachen, Ninja und ähnlichen Figuren kam des Weges, begrüßten abermals voller Enthusiasmus (sie schrien regelrecht ins Mikrofon und flogen in der Gegend herum, als hätte es gar keine 34 Grad im Schatten) die sitzenden und stehenden Leute rings um die "Bühne". Danach gab es eine gut 30 minütige Vorstellung, bei der sich jeder der einzelnen Figuren zuerst selbst vorstellte, danach eine Schlachte gegen unsichtbare Feinde folgte, die die Samurai/Kämpfer Gruppe natürlich siegreich bewältigte. Im Mittelpunkt des Geschehens stand 伊達政宗 (Date Masamune), ein berühmer Feldherr Sendais des 16./17. Jahrhunderts, der sich zum Aushängeschild schlechthin gemausert hatte. Die Schauspieltruppe waren wirklich hervorragend. Ich konnte zwar wieder nicht alles verstehen, aber der Enthusiasmus der dahinter steckte konnte man auch so ganz einfach erkennen. Besonders die ganz linke Wache (siehe Foto weiter unten) war so in seine Rolle vernarrt, dass ich meinen Blick fast nicht mehr von ihm loslassen konnte. Nach Beendigung des Schauspiels gab es noch ein paar Posen für die fotografierwütigen unter uns, eine Einladung zu verschiedenen Feiern in nächster Zeit und schließlich wurde so mit dem Publikum noch etwas gewitzt und eine private Fotosession eingelegt. Die Kostüme waren - das hab ich ja noch gar nicht erwähnt - hervorragend in Szene gesetzt! Die Ausstattung - Musketen, Kurzschwerter, Speere, Schwerter - stand dem in nichts nach. Aber das könnte ihr ja eh alle selbst auf den Bildern sehn. ;)











Für meinen letzten "ganzen" Tag in Sendai mag das wenig erscheinen, aber durch die Hitze konnte ich einfach nicht mehr und fuhr so zurück zum Bahnhof (der Bus brauchte genau eine Stunde dorthin), ging kurz zu モースハンバーガ (Mo's Hamburger - einer japanischen Burgerkette), spielte in den Arcade-Hallen noch etwas Tekken Tag Tournament 2 (wurde 3 mal herausgefordert und gewann davon sogar 2 Mal =D) und mit Bier und Fanta/Cola im Gebäck kam ich schließlich auch wieder sicher im Gästehaus an. Wozu Bier und Fanta? Ach, kommt Leute, wie soll ich dem netten Staff dort denn sonst einen Radler zusammenmixen?!
Also gabs von mir Radler und Diesel, während der Staff - Yuumi, um genau zu sein - allerhand köstliche Kleinigkeiten auftischte und sich der Gemeinschaftsraum mit Gästen und Freunden des Hostel-Inhabers füllte. Muss ich nochmals erwähnen das solche spontanen Zusammenkünfte ein Spaß ohnegleichen sind und nie vor 2 Uhr früh enden? Ich glaube nicht.
Von Yuumi bekam ich dabei noch eine kleine Sachertorte geschenkt (die einzige Speiße aus Österreich, die jeder zu kennen scheint), die - das erfasste ich erst am nächsten Tag - doch tatsächlich von DEMEL aus Wien stammte. Kleine Welt.
Als ich während des Zusammensitzen erwähnte, dass ich am nächsten Tag nach dem Auschecken noch schnell zur Nikkan Whisky-Factory fahren wollte, entschieden Yuumi und Maya, ein 29 jähriger aus Sendai (und ja, auch ich hab den Ähnlichkeit mit ミツバチマヤ (mitsubachi maya - Biene Maya) sofort verkündet), sich mir anzuschließen. Schließlich machten wir aus, gemeinsam mit dem Auto hinzufahren (Mayas Idee) und ich lud noch schnell Yui dazu ein. Der Abend endete mit Yuumi, ihrer Freundin Shinobu (die es für einige Zeit richtig erwischte und mal kurz "aussetzen" musste) und mir, Worte lernend und lachend. Besonders mein 「そうそうそうそうそう」 (sousousousousou - So, so, so, so, so [sowas wie "Ach so" oder "Ja, so ist das"]) schien ihnen zu gefallen und wurde (und ist noch immer) der Witz schlechthin. ;P


Da war Shinobu (links) noch gut drauf; Maya und die anderen beiden sind Freunde des Hostel-Innhabers und schauen ab und zu dort vorbei; nette Leute indeed


 Der Beweis!

Der nächste Morgen, der letzte Tag in Sendai.
Yui kam pünktlich um 10 beim Hostel an, Maya allerdings verspätete sich mit dem Auto bis 11:30. Ich durfte meinen Koffer noch etwas im Guesthouse stehen lassen und konnte somit ohne viel Gepäck gemütlich mit Yui, Yuumi und Maya zur ウイスキーファクトリー (Whisky-Factory) fahren. Die Tour war kurz, aber interessant (Yui fasste mir nach jeder Rede des Guides das Gesagte nochmals zusammen - allerdings auch auf Japanisch) und die Factory hatte riesige, wunderschöne Gärten mit Teichen, Enten, Schwänen... sehr wundersam, bedenke man doch, dass es sich hierbei um eine Alkohol-Brennerei hielt. Aber so hatte zumindest meine Kamera einiges zu tun.
Am Ende erwartete uns eine große Schenke, an der wir 3 verschiedene Endprodukte von Nikkan kosten konnten. Und zwar so viel davon, wie wir wollten (also, bis halt alle bestehenden Gläser leer waren). Wir drei "Nicht Autofahrer" entschieden uns, alles zumindest einmal zu kosten. War wirklich lecker, kann ich euch sagen (wobei der "gratis-Faktor" sicher einiges dazu beitrug). Ein wenig angeheitert stapften wir zurück zum Auto. Maya meinte, er wollte uns noch einen ausgeloschenen Vulkan zeigen, der sich hier in der "Nähe" befinden sollte. Nähe war gut, fuhren wir doch mit Sicherheit ne Stunde den Berg hinauf. Aber das zahlte sich aus. Der Asublick war unglaublich schön. Der antreibende Nebel hüllte Vulkan und umstehende Berghänge auf geheimnisvolle Weise ein und der See, der sich inzwischen im Vulkan-Krater breitgemacht hatte, schimmerte in schönem Türkis-Blau entgegen. Und auch die Luft war frisch und herrlichst einzuatmen!
Leider braute sich beim Hinauffahren gerade ein Gewitter zusammen, weswegen wir bereits nach gut 30 Minuten den Berg auch schon wieder verließen. Schade, da oben hätte man herrlich chillen können. Ein kurzer Stop bei einem Delikatessen-Geschäft kamen wir nach gut 1 1/2 Stunden auch wieder beim Hostel an. Die letzten Sachen wurden gepackt und Maya führte schließlich Yui und mich zu seinem Stammlokal, das bespickt war mit alten japanischen Filmpostern und beschallt wurde mit ebenso alten Klassikern. Sehr gemütlich und WAHNSINNIG billig. Nomihoudai um 500 Yen!!! Für 2 Stunden!!! Und dies wurde von Maya ausgenutzt, das könnt ihr nich glauben. Wer bis jetzt meinte, ich hätte nen Zug drauf (und nein, ich bin nicht stolz darauf) hätte sich vor Verwunderung die Augen gerieben. Der Typ trank ein Bier nach dem anderen, bis er dann auf Oolong-Tee wechselte (halber Liter, wobei die Hälfte davon koreanischer 焼酎 (shouchuu - Shouchuu [Schnaps]), die andere Hälfte 紅茶 (koucha - schwarzer Tee) war), die er ebenso schnell leerte. Dazu wurden uns allerhand köstliche Speißen aufgetischt: Tomaten (jap, einfach eine Tomate, geviertelt mit einem RIESEN Patzen Mayonnaise), Pommes, Eireis, frittierte Dinge(?), merkwürdige Kartoffel-Fisch-Gelee-Arten (schmeckte so, wie sichs liest) und カエル (kaeru - Frosch[schenkel]). Letzteres schmeckte wie Hühnchen, ich schwöre!
Als bekannt wurde, dass ich danach gute 12 Stunden im Nachtbus verbringen musste, wurde mir noch ein Teller Yakisoba und ein Teller 豚肉 (butaniku - Schweinsfleisch) mit köstlicher Sauce und Soyasprossen bestellt. Trotz 5600Yen Rechnung mussten Yui und ich nur 1000Yen bezahlen. Danke! =D 15 Minuten vor meiner Eincheckzeit am Busterminal ließen wir Izakaya wieder Izakaya sein und marschierten zum Treffpunkt für meinen Nachtbus. Auf dem Weg dorthin spendierte mir Maya noch eine Packung einer berühmten Sendai お菓子 (okashi - Süßigkeit), die ich bis jetzt noch nicht probiert habe. Danke! =D
















Zum letzten Bild: Das nächste Mal, wenn ihr Bier trinkt, probiert dazu einfach Kohl mit Salz. BEST BIERSNACK EVER! (eigentlich essen sie's hier mit Miso-Sauce; dazu braucht ihr Miso, Kochsake und Salz, einfach vermischen: voila!)

Schmankerl:


Erwischt... mit "Cheese" und "Peace-Sign" -.-


Unbedacht kommt oft: ohne zu schaun nach hinten beim Gehen fotografiert; hat doch was, oder?(das ist im Übrigen Yuumi)


Treue Begleiter auf meiner Japan-Reise: Whisky und mein 電子辞書 (denshi jisho - elektronisches Wörterbuch)


Maya in seinem Element - Crazyness!


Yui in ihrem Element - the Flirter!


Entgegen dem, was der Blick vermuten lassen mag schmeckte der
Froschschenkel ganz gut - wie Hühnchen eben

Im Bus machte ich noch Bekanntschaft mit dem 26-jährigen 大さん (Dai-san), der in Osaka ein Aufnahmegespräch hatte, und probierte sodann mich irgendwie in eine der beiden freien Sitze ganz hinten im Bus reinzukuscheln, um wenigstens ein klein wenig Schlaf zu bekommen. Ich glaube, ich habe so ungefähr auf 4-5 Stunden Schlaf gebracht (von 12 Stunden fahrt). In Kyoto angekommen, und den Koffer so schnell wie möglich in einem Gepäcksdepot abgestellt, latschte ich wieder mal zu einem Yayoi-Ken, lies mir ein herrlich deftiges "Frühstück" schmecken (Ankunftszeit: 7:45) und machte mich dann gegen 10 auf den Weg zum Hostel, in dem ich schon eine Woche zuvor geschlafen hatte.
Gegen 5 sollte ich mich mit Yukari - man erinnere sich: das Mädl vom letzten Kyoto-Hostel - treffen, also hatte ich noch 7 Stunden Zeit. Zuerst wurde mal ordentlich "gefacebooked", dann wollte ich eigentlich schlafen gehen, allerdings meinte Yugo (der Hostel-Innhaber), die Check-In Zeit sei erst ab 3 Uhr, sodass ich bis dahin kein Bett zur Verfügung hatte. Also überlegte ich es mir nochmal und ging schließlich in den Norden rauf, zu einem Art-Museum. Dort gabs wunderschöne Bilder von Künstlern aus Kyoto des 19. und 20. Jahrhunderts! Wenn ich nicht ganz so müde und fertig gewesen wäre, hätte ich sicher mehr als 2 Stunden dort verbracht, so allerdings nickte ich fast immer wieder ein und schlürfte also nach jenen Stunden aus dem Museumsgebäude (die Ausstellung war überdies 無料 (muryou - gratis)).


im Museum durften natürlich keine Fotos gemacht werden

Auf den Weg zurück machte ich noch einen kurzen Abstecher zu einem nahegelegenen Tempel, dessen Name mir jedoch bereits wieder entfallen ist. Der Weg dorthin verlief "auspowernder" als mir lieb war, handelte es sich doch um eine steile große Treppe die hinauf zu den Hauptgebäuden führte. Aber ich habs mit Ach und Krach noch geschafft - trotz totaler zerfetzer Schuhe (Sneakers sind für tägliches Herummaschieren wohl doch nicht die beste Idee; morgen: Schuhkauf!). Der Haupttempel wurde gerade umgebaut, aber in die anderen beiden konnte man hineinmaschieren. Ein Mönch betete dort gerade und läutete Glocken und spielte mit Taktstöcken (oder ähnlichem) herum. Sehr mysthisch.




 
Back im Hostel checkte ich ein, spielte noch etwas mit dem Computer herum und dann wars auch schon kurz vor 5. Der Treffpunkt war - wie immer - auf der Brücke der Shijou-Straße am Kamogawa. Pünktlich wie man pünktlich nur sein konnte, kam Yukari mit dem Bus um exakt 5 Uhr dort an. Der Abend begann mit einem Spaziergang die Promenade hinauf zur Sanjou-Straße (der Spot, an dem ich zuvor schon so oft so nette Leute kennen lernen durfte) wo wir uns hinsetzten und ein wenig quatschten. Dann rumorte plötzlich mein Magen etwas, hatte er doch schon seit über 9 Stunden nix mehr zu tun gehabt und wir suchten nach einem angemessenen Heilungsmittel. Das wurde schließlich auch in Form von einem Tagesmenü in einem recht schicken Restaurant gefunden. 3 Gänge und äußerst lecker. Mit 1450Yen jetzt auch nicht soooo wild (dafür gabs heute als Entschädigung wieder nur Yakisoba vom Konbini =P). Um unseren Mägen etwas Zeit zum Verdauen zu lassen, spazierten wir wieder etwas herum, spielten im Namco-Tower eine Runde 太鼓の達人 (Taiko no Tatsujin - Ein Trommelspiel), wanderten wieder zum Fluss, gingen wieder die Promenade entlang und hatten so einmal einen Kreis um den Block hinter uns. Dort bestaunten wir einen Feuerkünstler, bis ich auf die Idee kam, auch für Yukari - die eigentlich kein Bier-Fan war - einen Radler zu mixen. Leider hatte der angrenzende Konbini kein Fanta zur Hand, also musste man auf Cola für einen Diesel ausweichen. Wie ich mich freute, als Yukari bekannt gab, dass ihr das Gesöff doch tatsächlich zusagte. Ich glaube, ein Diesel/Radler-Geschäft würde in Japan ganz gut ankommen! (Warum kommt hier eigentlich niemand auf die Idee, Bier mit Limonade zu mixen ô_O?)
Gegen 10 musste sie auch schon wieder mit dem Bus nach Hause. Es war ein seeeehr angenehmer, gemütlicher Abend. Allein deswegen hat sich das Zurückfahren nach Kyoto bereits ausgezahlt. Heute (in gut 2 Stunden) treff ich mich mit Yuri, morgen wird hoffentlich mit ein paar kennengerlenten Jungs fortgegangen und am letzten Tag - bis der Nachtbus aufkreuzt - mit Yukari Karaoke gesungen. Alles fein hier, alles toll! =D




Mit diesen Bildern verabschied ich mich zunächst mal von allen und wünsch euch noch ein paar schöne Tage, bis der nächste Eintrag hier folgt. ;)

またね!