Samstag, 22. September 2012

高いな最後の日 - Let's wrap things up

Da stand ich dann also, vor dem Aeroflot Check-In, alleine, 20 Minuten nach Abflug meines Fliegers. Der Teppich vor mir wurde bereits mit Besen gesäubert, die Absperrung hinderte mich daran, auch nur einen Fuß auf jenen zu setzen. Jap, ich glaub, ich hab den Flieger verpasst...

Das ist zunächst mal die schlechte Nachricht. Die zweite schlechte Nachricht ist, dass ich zunächst 56.000 Yen zahlen hätte sollen, damit ich morgen einen Flug nach Hause bekomme.
Die erste gute Nachricht ist, dass ich dafür eine unbeschreiblich schöne, lustige, ausgiebige Woche hinter mir habe, die nur schwer in Wort zu fassen ist. Die nächste gute Nachricht ist, dass sie hier bei Aeroflot meine Buchungen angeschaut haben und draufgekommen sind, dass ich meine Reise nach Japan vor 2 Monaten um einen Tag verschieben musste, da Aeroflot genau an jenem gewünschten Abreisetag seinen Flug gestrichen hatte. Aufgrund dieser "Unannehmlichkeit" (ehrlich, mir wars egal) konnten sie mir einen Rabbatt geben und somit musste ich "nur" 33.000 Yen zahlen.

Jetzt warte ich also auf meinen Flug morgen. Sitz hier am Narita Flughafen und schlag mir mit dem Computer die Zeit tot, die ich noch zu warten habe (und zwar sind es  noch 15 Stunden). Ich hab mich gegen einen Hostel oder Hotelbesuch entschieden, da ich nicht noch mehr Geld aus dem Fenster werfen möchte. Also meine erste - und hoffentlich auch letzte - Flughafennacht beginnt. Mir tun die armen Leute jetzt schon Leid, die im Flugzeug neben dem ungeduschten, im Gewand schlafenden Aigi hocken müssen. ^^°

Nun ja, soviel nun eben dazu. Ich kann sagen, es hätte definitiv schlimmer laufen können, und da ich in Japan gute 1000 Euro weniger ausgegeben habe, als ich eigentlich hätte können, läufts mit dem Geld auch gar nicht so schlecht. Einzig allein der Aufenthalt am Flughafen stutzt mein fröhliches Gemüt etwas.

Wie dem auch sei, die Woche war - wie bereits erwähnt - sehr spannend. Vor allem die Abende/Nächte/Morgen. Ich kann hier nicht all zu viele Details geben - dazu fehlt es mir derzeit an Lust - aber ich zähl mal auf, wo ich mich mit wem so alles herumgetrieben habe (Fotos folgen, die Narita Wi-Fi connection ist viiiieeel zu langsam um irgendetwas in anständiger Zeit upzuloaden):

1. Zusammen mit Nobu (man lese meinen Fähren-Bericht) und zwei seiner Freunde ging ich in einem Shibuya Club fort. Also, zuerst wars ein Club, wegen 2 Razzien verdreifachte sich dann jedoch die Anzahl der besuchten Tanzlokale. Wurde aber bereits im ersten Club (2.500 Yen Eintritt, 2 Getränke inklusive) bereits von einem japanischen Underground-Rapper angesprochen, der dann mich und meine 3 Kollegen in gratis in die nächsten Clubs brachte, ne Runde Champagner und Tequila bezahlte und den Abend definitiv zu einem der ereignisreichsten machte.

2. Mit Rei durfte ich mein erstes 飲み会 (nomikai - .... erm... Trinkgemeinschaftstreffen?) und die darauf folgende 二次会 (nijikai - After-Party) besuchen. Die Leute dort waren alle in meinem Alter, äußerst nett und die Stimmung war durch und durch hervorragend. Die ganzen Sitten, wie das anfängliche "Sich der Gruppe vorstellen" und die japanischen Konversationen gaben mir eine Erfahrung, die ich auf keinem Fall missen möchte. Danach gings auf ein Getränk in den Club, in dem ich letztes Jahr bereits mit Bianca abgeshaked hatte. ;) Genialer Abend, viele neue Freunde gefunden und ein wichtiger Moment, der mich in der Entscheidung, nächstes Jahr in Japan arbeiten zu wollen (ach ja, ich möchte nächstes Jahr in Japan arbeiten. ;)) um ein großes Stück näher rücken ließ.

3. Nach einem dritten Abstecher nach Odaiba und einem kurzen Schlenker nach Shibuya ins zuvor besuchte Izakaya, um mir meinen vergessenen Nintendo DSi abzuholen, folgte ein spontan Ausflug mit gut 6 Leuten vom Hostel zum nahen Park, wo wir uns gemütlich zusammensetzten und bis 2 in der Früh unseren Spaß hatten. Besonders Jay (eigentlich Jeanine) war wahnsinnig lustig und zuvorkommend und war von dort an Hauptansprechpartner Nummer 1, wenn's ums Fortgehen ging. Dabei auch Khuan aus England, Abel aus Spanien und Austin aus Amerika kennen gelernt, die sich der "JGH Fortgeh-Gruppe" anschlossen.

- ein eintägiger Besuch im 江戸東京博物館 (edo toukyou hakubutsukan - Edo-Tokyo Museum), von dem's später ganz einfach ein paar Bilder gibt. So viel sei gesagt: die Japaner wissen, wie man ein anständiges Museum führt. Wahrhaftig aufschlussreich, interessant und großteils interaktiv. Wünschte, ich hätte dort mehr Zeit gehabt. -

4. Und diese Gruppe machte sich zunächst Roppongi zum Ziel. Bereits vorm Club-Eintritt von Jumanji55 waren wir alle etwas angeheitert und so war's dann auch recht günstig drinnen. Austin hatte es ein wenig erwischt, aber er musste wohl oder übel bis 5 in der Früh durchhalten (es war, als wir gingen, dann eigentlich auch schon halb 7), da in der Zwischenzeit keine Züge fuhren. Somit hätte ich nun endlich auch Roppongi "ein wenig" besichtigt.

5. Und damit kommen wir zu gestern/heute:
Nach einem Spontanentschluss zusammen mit allen noch einmal ein Izakaya aufzusuchen und einer ebenso spontanen Benachrichtung von Yusuke (ihr habt ihn wohl hoffentlich nicht vergessen), er komme mit, fuhren wir um 8 zum ausgemachten Treffpunkt und suchten - für alle außer mir und Yusuke das erste Mal - den reservierten Izakaya-Schauplatz auf. Es war eine MORDSGAUDE! Und so darf es eigentlich keinen wundern, dass Jay, Abel, Yusuke, sein Freund Thi und ich beschlossen den letzten Zug letzten Zug sein zu lassen und bis in den Morgengrauen auf ein paar Stunden Karaoke zu gehen. Ich hatte so dermaßen viel Spaß, ich könnte fast sagen, das war's wert meinen Flug verschlafen zu haben. ^^° Nach der Ankunft zusammen mit Jay (Abel fuhr um 5 direkt zum Flughafen, Yusuke und Thi wohnten woanders) in Nishikawaguchi gingen wir noch für gut 1 1/2 Stunden in ein japanisches Fast-Food-Restaurant, aßen und redeten uns die Seele aus dem Leib. Jetzt hab ich plötzlich 2 große Schwestern! (Sogar im selben Alter ;D) Sie wird von nun an in der Nähe Tokyo arbeiten und versicherte mir, für mich ein gutes Wort einzulegen wenn ich nächstes Jahr auch dort arbeiten möge. Um 7 dann ins Bett, um 10:30 vom Staff geweckt und gefragt, wann denn eigentlich mein Flug ginge. Tja, um 12 -.-°
Da half eben auch kein schnelles Anziehen, Anrufen beim Flughafen und dem schnellsten (und äußerst teuren) Zug Richtung Flughafen: Der Flieger war abgeflogen (nähere Infos ja bekanntlich am Anfang des Beitrags).

Wenn man all dies durchliest möge man nun meinen, ich sei ein Schluckspecht und es war nur eine Frage derzeit, bis so etwas passieren würde. Aber ganze ehrlich: ich hab gestern nicht so viel getrunken. Es war viel mehr der Schlafmangel (oder mein kaputter Handy-Wecker, den ich mir 3 mal gestellt hatte, jedoch kein einziges mal abgegangen war -.-!) der mich in diese Situation führte. Außerdem: es war nicht der Alkohol der die letzten Abende so spaßig machte sondern all die tollen Leute mit denen ich abhängen durfte! Als Beweis: ich hatte kein einziges Mal einen Kater am nächsten Tag. ;)

Fazit:
Nun, was hab ich nun also von dieser Reise mitgenommen (außer den Souvenirs, versteht sich):

ich wurde selbstständiger (vermutlich), etwas selbstsicherer; konnte meinen Orientierungssinn endlich auf ein normales Level bringen; lernte viel über die japanische Kultur aus erster Hand; lernte besonders Kyoto und zum Teil auch Tokyo kennen, sodass ich anderen Bakpakern aushelfen konnte, wenn sie Hilfe benötigten; verbesserte (natürlich) mein Japanisch - noch immer auf unterdurchschnittlichem Niveau though - , aber auch mein Englisch; durfte mit unglaublich vielen und unglaublich unglaublichen Leute tagtäglich abhängen (Gott, ich werd hier gerade total sentimental, die Tränen schießen mir schon in die Augen); konnte mich etwas im japanischen Arbeitsmarkt "etablieren" (let's just say: Connections, baby!); knüpfte Freundschaften, von denen ich mir sicher bin, dass sich lange halten werden!; ...

und über 1500 Fotos
;D

Kurzum: Es war definitiv der BESTE, SCHÖNSTE und vor allem TEUERSTE Sommer meines Lebens (also, bis jetzt) und ich möchte wirklich keine Sekunde davon missen, möge sie damals auch als noch so unangenehm aufgefasst worden sein (vor allem die erste Woche): das sind einfach Erfahrungen, die man macht. Erfahrungen, von denen man wachsen, lernen kann. Erfahrungen, die einen selbst besser kennen lernen lassen - wobei natürlich dazu auch die schönen Erfahrungen und Momente zählen!
Ich komme nächstes Jahr wieder nach Japan, dann jedoch mit zumindest dem Wunsch dort für einige Zeit zu arbeiten. Nun heißt es aber zunächst mal den Abschluss des Bachelors in Japanologie hinter mich zu bringen. Bezüglich Informatik: weiß noch nicht, vielleicht kann ich ja auch für ein Jahr als Austauschstudent in Japan leben. =)

Mit diesen Zukunftswünschen verabschiede ich mich nun also wieder von diesem Blog (ich glaube nicht, dass er fortgeführt wird, so lange ich in Österreich bin - aber wer weiß, Wunder gibt es immer wieder) und damit von meinen treuen und den zahlenmäßig sicherlich überlegenen nicht ganz so treuen Lesern! ;)

Danke für die über 3000 Hits!
Machts gut!
またね!

Dienstag, 18. September 2012

62. Wort des Tages

安心する
あんしんする
anshin suru

erleichtert sein, aufatmen können
hab vorgestern meinen Nintendo
DSi verloren; man, war ich erleichtert,
als ich ihn gestern im Izakaya wieder-
bekommen hab

Sonntag, 16. September 2012

61. Wort des Tages

恋しがる
こいしがる
koishigaru

sich sehnen, vermissen
Kyoto, Sapporo, Sendai und all
die tollen Leute von dort ='(
aber auch den Lungau und Wien ;)