Dienstag, 16. Juli 2013

日本の一目週間 - Stress = Unglück im Glück?

Wow, das hier läuft viel schlechter ab, als ich mir anfangs dachte. Die Rede ist natürlich vom Blog, nicht etwa von der Japan-Reise! Diese geht, ganz im Gegenteil, hervorragend von statten! Ich hatte noch nie eine so schöne erste Woche in Japan. Vor 2 Jahren hatten wir das Problem 2 Nächte lang in einem Bus verbringen zu müssen nur um danach sofort mit der Arbeit zu beginnen. Letztes Jahr hatte ich widerum sehr große Geldsorgen und mein Jetlag ließ mich auch nicht wirklich ausruhen. Dieses Jahr jedoch läuft alles fein! Wir haben dem Jetlag wie bereits erwähnt erst gar keine Chance gelassen, uns runterzuziehen (auch wenn wir im Flugzeug nur 0-2 Stunden schlafen konnten), indem wir gleich nach der Ankunft mit Akari und ihren Freunden Nanae und Mr. Benzo (well, obviously ein Nickname) 浅草 (Asakusa) ein wenig unsicher machten.

Wir trafen uns also bei einem der zwei großen Tori ("Torbögen") inmitten Asakusas - nicht, ohne zuvor beim falschen zu warten - und fingen sogleich an, die Einkaufsstraße runterzutrödeln. Ein Eis, welches wir direkt beim Stand essen MUSSTEN - später, wurde der Sensoji (Tempel) etwas näher betrachtet und eine kurze Pause auf einer kleinen Steinbrücke, unter denen sich wieder zahlreiche Kois (Karpfen) tummelten, eingelegt. Wir entschieden uns, etwas Essbares zu suchen und spazierten in eine der unzähligen engen Kaufpassagen, wo wir uns dann für Tayaki entschieden und zu uns nahmen. Es folgte etwas Window-Shopping im Sky-Tree-Building - schöne viele trashige Sachen, leider finanziell nicht gerade erschwinglich - und ein Aufsuchen eines Kaiten-Sushi (Förderband-Sushi). Jedes Teller nur 135 Yen, das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen! (unagi; Aal), 海胆 (uni; Seeigel), Tuna und Fischbrühe wurden hinuntergeschlungen und verköstigt, nur um danach von der 3-er Truppe darauf eingeladen zu werden. Geld: -/+0, schlechtes Gewissen: +1.
Inzwischen waren wir auch schon in 上野 (Ueno) angekommen und suchten eine Karaoke-Box auf, um Theresas und meinen Durst nach musikalischer Unterhaltung stillen zu können. Wir checkten also für eine 1 1/2 Stunden Session ein, versuchten unser bestes unsere zuvor "gelernten" japanischen Titel bestmöglichst vorzutragen (wobei... ), standen, saßen, klatschten, tanzten (wobei...) und tranken (hatte ich schon erwähnt, dass wir keinen Schluck Alkohol zu uns nahmen?), bis ins Morgengrauen... nyahahaha, Scherz. Bis halt die gut 90 Minuten vorüber waren. 1000 Yen ärmer (auch, wenn Benzo, Akari und Nanae darauf bestanden, selbst mehr zu zahlen... Geld: -1000, schlechtes Gewissen: +2) ging es zu unserem letzten Vergnügungsort: dem プリクラ (purikura; Fotoautomaten) booth in einem der nahe gelegenen ゲームセンター (Gamecenter). Das Schießen der Fotos dauerte nur wenige Minuten, das Bearbeiten jener danach dauerte eine gefühlt Ewigkeit. Das Resultat kann sich jedoch durchaus sehen lassen! =D
Einer schweren Verabschiedung später hieß es: Heimweg antreten....
Etwas fertig von den 39 schlaflosen Stunden ließ der Schlaf auch nicht lange auf sich warten.













Der Tag darauf war recht ereignislos. Wollten uns eigentlich mit Joha (unserem Professor der Japanologie) beim カルタイ (karutai; ne Abkürzung für Culture Typhoon), gut 1 1/2 Stunden von unserem Schlafort entfernt treffen, aber da wir erst um 3 aus den Betten kamen und uns erst gegen halb 5 in Ueno befanden (von wo wir nochmal eine Stunde nach  国分寺 (Kokubunji) gebraucht hätten), haben wir spontan entschieden die Konferenz mal Konferenz sein zu lassen und sind einfach ein wenig in Ueno umhergewandert. Also Window-Shopping gemacht, ein bisschen den Ueno-Park und die anliegenden mit Seerosen überwachsenen Teiche besichtigt, in nem "Schnellimbiss" einwandfreie japanische Küche verkosteten und nachdem sich Theresa endlich für ein 居酒屋 (izakaya; hmmm... 'n japanisches Trink- und Esslokal(?)) entschieden hatte - nachdem uns eines nicht mehr reinließ und ein anderes offenbar nicht geduldet hätte, wenn wir nur(!) etwas zu trinken, jedoch nichts zu essen bestellt hätten - wurde der Abend vorläufig mit ein paar Bieren und 枝豆 (edamame; grüne Soyabohnen) beendet. Vorläufig insofern, als das wir - nach der Last-Order um 10 Uhr - uns beim weg nach Hause ewigst weit verliefen und es sicher ne gute dreiviertel Stunde und eine ungewollte Zugfahrt brauchte, bis wir unser Hotel wieder fanden. Naja, Ende gut, alles gut.








Schließlich konnten wir am Tag darauf doch tatsächlich früh genug aufstehen (7:30 Uhr), um rechtzeitig um 10 Uhr in Kokubunji unseren Professor vor seinem Hotel abzuholen und mit ihm dann den kurzen Fußmarsch zu nahen 東京経済大学 (Toukyou keizai daigaku; Tokioter Wirtschaftsuniversität) anzutreten. Keine halbe Stunde später fing auch schon der erste Vortrag an: Social Theory. Während der erste Vortragende mit dem Thema "Political talk shows in Taiwan" (das war nicht der exakte Titel, aber zumindest spiegelt er den ungefähren Inhalt wieder) ein durchaus interessantes Thema anschnitt, eine recht gute PowerPoitn vorweisen konnte und überhaupt sehr sympathisch wirkte, drehten sich unsere Augen beim zweiten Referenten nur so über. Da saß der Kerl am Tisch, vor ihm sein kleines Tablett, fasste sich fast schon gelangweilt an die Schläfe und zitierte seinen zuvor notierten Text zum Thema.... tja, erm, sorry, ich bin da schon etwas früh ausgestiegen. Nicht nur, dass seine Präsenz einiges zu wünschen übrig ließ, viel mehr noch warf er mit Fremdwörtern, Philosophen und Theorien um sich, dass einem richtig schlecht werden konnte - oder langweilig, in meinem Fall. Theresa scheint dabei meine Ansicht zu teilen, und ich glaube, auch die anderen 4-5 Mithörer waren nicht gerade fasziniert von seinem "Vortrag". Naja. Kurze Pause später entschlossen wir uns für einen Film über die Gegend, die vom AKW und dem Tsunami "unbewohnbar" wurde. Sehr melancholisch, metaphorisch, etwas pathetisch und da wir noch etwas Schlafentzug hatten, fielen die Augenlider das ein oder andere für ein paar Sekündchen zu. An und für sich war der Film aber nicht so schlecht. Besonders die Interviews mit den Einwohnern (den ganzen Film über handelte es sich dabei jedoch nur um ausschließlich über 50-Jährige; die Gedanken der Jugend und den jungen Erwachsenen hätte uns doch auch interessiert) der betroffenen Gegend waren interessant.
Es folgte ein Beitrag über die Goth-Szene in Japan (wieder von einem äußerst sympathisch wirkenden Doktor) und dann entschied ich mich für die Konferenz zum Thema "Popkultur in Korea", während sich Theresa zur Panel-Discussion gesellte.
Die 3 Vortragenden bei meinem Thema hatten sehr amüsante, zum Teil merkwürdige Inhalte: Die Darstellung von Helden in koreanischen Action-Filmen; der Backpacking/Travel/Reise-Boom der Jugend seit der Öffnung Koreas; die mediale Darstellung von 3 Design-Bookstores in Seoul im Internet. Die ersten beiden wurden von Koreanerinnen vorgetragen, deren Englisch ich als nicht Muttersprachler auf einer Skala von 0-10 auf 5-6 einstufen würde. Kurz gesagt: es war manchmal schwer, dem Inhalt zu folgen, da Sätze auseinandergerissen oder einfach keinen Sinn ergaben. Aber sie - und ich - gaben ihr bestes, und schließlich konnte ich doch einiges verstehen.
Zum Schluss gings mit Joha, Theresa und einer neuen Bekanntschaft Johas nach 吉祥寺 (Kichijouji), wo Joha die ersten Jahre aufwuchs und uns einen bekannten 焼き鳥屋 (yakitoriya; ein Laden, der sich auf gegrilltes Geflügel spezialisiert) zeigen konnte, in den wir nach gut 15 Minuten Wartezeit dann auch betreten konnten und die wahnsinnig toll schmeckenden Grillspieße und andere Arten von Fleisch und Gemüse verspeisen konnten. Natürlich mit obligatem Bier. Etwas angeheitert und vollgestopft mit Reisetipps für Tokyo gings wieder nach Hause und es folgte ein seeeehr langer Schlaf und Ruhezeit.







Die letzten zwei Tage wurden dann mit Freunden vom letzten Jahr verbracht: Jae (meine zweite große Schwester) und Yusuke. Die genauen Geschichten dazu - jahaaa, besonders über die erste Nacht in der Shisha-Bar, dem Gitarre-Spielen bei der Hachiko-Statue und dem anschließenden 徹夜 (tetsuya; Durchmachen) im 代々木公園 (Yoyogi-Park) gibts einiges zu erwähnen - werd ich dann ein ander Mal etwas detailreicher hier ausführen. Zunächst muss ich mich nämlich etwas kultivieren, in 1 1/2 Stunden gehts los zu einem Treffen mit Akari, Yusuke, Thi (auch ein Bekannter vom letzten Jahr), einem weiteren Freund Yusuke's und Ayumu (einer weiteren weiteren Bekanntschaft aus Sendai) in Ikebukuro. Morgen dann heißts wieder etwas früher aufstehen: wir müssen Auschecken. Danach gehts wahrscheinlich zum Tokyoter Bahnhof, wo wir unsere 7 Sachen verstauen werden und uns auf die Suche nach einem Game-Center, einem Cofe-Shop (für etwaige Skype-Sessions) und schließlich auch einem 銭湯 (sentou; öffentliche Badeanstalt) begeben.

じゃ、またね!

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