Dienstag, 2. August 2011

仕事が多い - Arbeit über Arbeit

Endlich, der Stress hat (für eine Weile) ein Ende. Nein, nein, ich rede hier nicht von unserer Arbeit im Ibiza-Restaurant. Jaaa, hin und wieder hatte ich auch dort Stress, doch den macht man sich bekanntlich ja selbst. Bei dem, was ich eigentlich meinte, handelt es sich einerseits um meine Proseminararbeit, die ich gestern endlich fertigschreiben und abschicken konnte, und dauerenden Location-Wechsel-Stress, dem wir jetzt zumindest für die nächsten 10 Tage entflohen sind, da wir es uns in einem Hostel in Kyoto gemütlich gemacht haben. =)

Deswegen wird es auch endlich wieder Zeit für einen Blog-Eintrag. Ich bin jetzt leider in meinem Zeitplan etwas hinten nach, was dazu führt, dass meine Einträge etwas an Aktualität verlieren werden. Aber nichts desto trotz, werdet ihr - hoffentlich - alles zu lesen bekommen, was ich mir in meinem Köpfchen alles ausgemalt habe.
Zurück zum eigentlichen Thema:

Die Arbeiten bei Ibiza waren so zahlreich wie unterschiedlich. Selten durfte ich etwas mehrere Tage hindurch erarbeiten (Ausnahmen, siehe später). Vielmehr wurden mir extra Aufgaben aufgetragen, die das Ibiza-Staff nur selbst nicht bringen wollten. Verständlicherweise. Wir waren dafür ja auch zum Teil 6 WWOOFer (das erste Mal so viele, für das Restaurant) und sie konnten nicht jedem eine Arbeit geben, die wirklich sinnvoll erschien.
Um euch einen kleinen Überblick zu geben, was ich dort alles machen durfte, werde ich die in meinem Gehirn noch verankerten Arbeiten hier aufzählen und sie mit 3 Skalen beschreiben
  • Spaßfaktor: Jaha, einige Arbeiten waren eigentlich ganz witzig. Ich bin nicht gegen jede Arbeit abgeneigt, nur jene, die anstrengend sind. =P
  • Härtefaktor: was uns zu dieser Skala führt. Dabei geht es allerdings nicht nur um die Arbeit an sich, sondern auch um die Umstände, unter denen jene verrichtet wurde, wie stechende Sonne oder unzählige Mückenstiche, etc...
  • Sinnlosigkeit: Wie oben bereits erwähnt erschienen mir alle Arbeiten eigentlich nicht besonders logisch, bzw waren sie einfach nur dazu da, um uns WWOOFern eine Arbeit liefern zu können. Das möchte ich nochmals mit dieser Skala ausdrücken.
 Steinboden verlegen:


Das durfte ich gleich bei unserer Ankunft machen. Mir wurden zuerst Steine, Schaufel und Erde in die Hand gedrückt, später dann noch Spachtel und Zement und ich musste mir halt daraus einen Reim machen, wie was zu tun ist. Anscheinend scheint das verlegen eines Steinbodens in Japan bei Männern Grundwissen zu sein. Eventuell vielleicht sogar in Österreich, ich hab mich in den Gender-Modellen noch nie besonders zurechtgefunden. Naja, zuletzt haben wir dann gut 4-5 Tage gebraucht. Dazu zählen auch das Fischen von Steinen aus dem nahgelegenen Bergfluss und der immerwährende Kampf mit den Beinen und Knien, die bei der Dauerhocke - die in Japan sehr üblich ist - äußerst in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber seht euch doch mal das Endprodukt an! Es strotzt nur so vor Fähigkeit und Leidenschaft, die wir in unser Projekt investiert haben! (Kleine Info am Rande: im Prinzip haben wir nur den hintersten Teil sowie die kleinen Steine rechts im Bild gemacht, den Rest haben die "richtigen" Männer übernommen. Aber wir haben geholfen und den Zement haben wir auch selbst eingegossen. =P).
Spaßfaktor: 6
Härtefaktor: 7
Sinnlosigkeit: 0



Putzen/Waschen...und zwar ALLES:




Jap, das auf dem Bild sind hunderte von Plastik- und Glasflaschen, die wir in den letzten 2 Tagen in Wasser eintauchen durften, nur um sie danach sowie in den Müll zu werfen. Also, stellt euch bitte mal 4 Männer vor, wie sie gehockt vor bis an den Rand mit Wasser gefüllte Tonnen sitzen, und eine Flasche nach der anderen hineingeben, sie außen herum kurzzeitig mit der Hand sauber machen und danach gemütlich das Wasser wieder hinausfließen lassen. Und dann stellt euch das Ganze ungefähr 2-3 Stunden lang vor...
Aber nicht nur Flaschen durften gewaschen werden. Na-hein! Ich glaube, ich bin nun offiziell als der Möbel-Putzer bekannt. Für das hauseigene Matsuri mussten wir einiges an Möbiliar anschleppen. Und - 3 mal dürft ihr raten - wer durfte das alles mit einem feuchten Lappen abwischen? na, Na, NA? Jap, richtig. Der werte Herr Aigner. Und zwar so ziemlich alle Stühle und Tische, die für jenen Tag gebraucht wurden.

Nehmt das mal 6, und multipliziert es dann mal 2, weil ich das meiste aus zuerst feucht, danach trocken abgewischt habe.

Mag auf den ersten Blick nicht viel erscheinen. Geb ich zu. Aber die schiere Sinnlosigkeit dieser Arbeit war zu hoch für mich. Zu 80% waren die Tische und Stühle von vorne herein so sauber, wie nach dem Putzen (und ich möchte jetzt keine Kommentare über meine Putzfähigkeiten hören).
Zu den weiteren Gegenständen, die ich noch mit Fetzen, Schrubber oder ähnlichem Zeugs reinigen durfte, zählen: Kisten, Steine (Fu**ing Steine!), Abdeckplanen, Ladefläche der Trucks, alte Küchengeräte (die, trotz unserer Schrubberei, nie gebraucht wurden) und ein... Luftblasgerät - oder so.
Spaßfaktor: 7
Härtefaktor: 2
Sinnlosigkeit:9


Abwasch und Abtrocknen


Eine der wenigen alltägliche Arbeit. 3 Mahlzeiten am Tag, 10-12 Leute, pro Person mindestens 1 Teller, eine Suppen- und eine Reisschüssel, ein Paar Essstäbchen und meist auch eine Tasse macht umgerechnet: mindestens 150-180 für den Abwasch vorgesehenes Geschirr. Pro Tag. Zu dem kommen noch die großen Teller und Schüsseln in und auf denen die Hauptspeißen serviert wurden, sowie sämtliche Utensilien zum Kochen und zum Herausnehmen der Speißen. Wieder: pro Tag.
Ahja, und dann auch noch das Geschirr der Gäste, die besonders Samstags und Sonntags in zahlreicher Form erschienen. Letzteres wurde aber meist von den Frauen der Runde übernommen. Ich mischte mich darin nur ein, wenn ich gerade außerhalb des Restaurants nichts zu verlegen oder herauszureißen hatte. Im Grunde ziemlich selten.
Was für einige eine banale Alltagsarbeit sein dürfte, machte mir in diesem Falle richtig Spaß. Zuerst wurden die Essensreste beiseite gelegt, das Geschirr mit einem Schwamm, übersprüht mit Seife, abgewischt, dem nächsten WWOOFer neben einem in die Hand gedrückt, welcher das Geschirr danach von seinem Schaum befreite und es Abrock-ready in eine Abtrocktasse stellte, wo der letzte der 3 WWOOFer selbiges Stück nahm, und es auch noch von seiner Feuchtigkeit befreite. Wie eine Fließbandarbeit, nur, dass man auch genug Zeit hatte, miteinander zu quatschen.
Spaßfaktor: 9
Härtefaktor: 0
Sinnlosigkeit: 2


Unkraut jäten/Gras mähen
 


Okay, das oben gezeigte Bild wird euch nicht viel sagen. Ich hab es leider versäumt, ein Vorher-Bild zu erstellen, weswegen es für die meisten ziemlich belanglos wirkt. Aber, und da könnt ihr auch gern Bianca heranziehen, diese Mauer war von oben bis unten voll von Gewächs der verschiedensten Art. Zu zweit haben Gauthier und ich die gesamte Wand (das Bild zeigt ungefähr ein Drittel jener) per Hand von jenem befreit um sie für die Gäste im gegenüberliegenden Restaurant ansehnlicher zu machen - oder so. Dabei blieb es allerdings nicht. Am allerletzen Tag durften wir drei Burschen auch noch die Gras- und Gebüsch...büschel, welche ihr oben auf, auf der Mauer erblicken könnten, wieder per Hand herausreißen. Der gesamte Abhang sah danach äußerst kahl und nicht besonders einladend aus, Hikaru-san allerdings schien das Endprodukt durchaus zu gefallen, weswegen ich uns hier two thumbs up dafür gebe. Zugegeben, ich war derjenige, der das Unkraut am Boden zusammenrechte um es anschließend per Schubkarre gen Fluss zu transportieren, etwaige Insektenstiche und -bisse, sowie unzählige kleiner Schürfwunden an Hände und Beinen (und Füßen, weil ich natürlich so schlau war, das ganze mit Sandalen anzugehen) beweisen, dass ich nichts desto trotz auch einiges an Arbeit geleistet hatte. Trotzdem bin ich der Meinung, dass uns Hikaru-San diese Arbeit aus purer Einfallslosigkeit übertragen hatte, da wir am letzten Tag unseres Aufenthalts wirklich schon den gesamten nahen Umkreis des Restaurants aufgeräumt hatten... wo wir gerade dabei sind...
Spaßfaktor: 3
Härtefaktor: 6
Sinnlosigkeit: 6


Aufräumen/Be- und Entladen des Trucks


Die letzte Arbeit, die ich euch jetzt einmal vorstellen möchte (vll folgen noch weitere in einem späteren Blogeintrag, oder aber ich editiere sie in diesen hinein) ist das stetige Be- und Entladen des kleinen weißen Ibiza-Trucks.
Die für das Matsuri gebrauchten Stühle und Tische, sowie für das spätere BBQ gebrauchte BBQ-Set, Stühle, Essen, Getränke usw wurden jedes Mal von uns jungen Männern auf den Truck gehieft, während Hikaru-San und Co uns dabei geduldigst wartend zuschauten, um danach ein "Good Job, Man" erschallen zu lassen. Bis auf wenige, wirklich heftig schwere Gegenstände, die wir zum Teil zu 4. hoch- und runterheben mussten, war diese Arbeit eigentlich nicht wirklich schwer. Das Anordnen der Gegenstände auf der kleinen Ladefläche hatte irgendwie einen richtigen Tetris-Flair und das darauffolgende Ladefläche-Hocken und während der Fahrt den Wind-Spüren-Gefühl war atemberaubend (außer Gauthier ist gefahren; der hielt nicht sonderlich viel von Geschwindigkeitsbegrenzungen oder ähnlichem). Die Distanzen, die wir dabei zurücklegten, waren überschaubar klein, und zum Teil hätten wir manche Sachen mit Sicherheit auch per Hand transportieren können, aber so wurden uns zumindest ein paar Minuten - und eventuell auch Blasen auf den Händen - erspart, die wir später mit Waschen, Putzen und Unkraut-jäten wieder verwenden durften.
Spaßfaktor: 7
Härtefaktor: 2
Sinnlosigkeit: 2


Sodala, hier mal eine kleine Pause. Wie oben bereits erwähnt, werde ich diesen Eintrag demnächst noch einmal updaten (und darauf verweisen). Später, am heutigen Tag, werde ich auch noch die versprochenen Fotos in den alten Blogs zur Verfügung stellen (und darauf verweisen, natürlich). Aber jetzt wird zuerst mal geduscht, gegessen und getrunken. =D


またね!


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