Montag, 29. August 2011

東京 - Kurze Zusammenfassung

Ich hab ja eigentlich versprochen, zunächst mal endlich Osaka und danach Nara und Nagoya fertig zu machen, allerdings wollt ich zuvor mal wieder schreiben, dass es mir gut geht. Der Blog wurde in letzter Zeit "etwas" vernachlässigt. Das liegt weniger daran, dass ich keine Zeit, sondern viel mehr daran dass ich einfach keine Lust dazu hatte. Sorry deswegen, solcheh Zeiten kommen und gehen eben.

Nun denn, nur um euch zumindest mal einen kleinen Eindruck von Tokyo geben zu können, werd ich hier mal schreiben, was so alles vorgefallen ist.

Wir sind am 2. Tag mit unserem Mit-WWOOFer und einem belgischen Freund seinerseits in den Norden Tokyos gefahren. Das ist zwar bei weitem nicht die schönste Gegend (sie wird in Tokyo eher als sowas wie ein "Slumviertel" bezeichnet - was aber bei Gott nicht stimmt), aber die Leute da waren äußerst nett und angenehm. Wie nett und angenehm? Nun ja:
Auf der Suche nach einem Hanafuda- und einem Shogi-Set sind wir zufällig bei einem Haus vollgeräumt mit Bildern, kleinen Statuen, Stempeln und was weiß ich was die Dinger da noch alles waren. Es handelte sich dabei um einen Stempel-Macher, der nebenbei eben auch noch Angehäuftes zu verscherbeln versuchte. Da Gauthiers belgischer Freund Mark äußerst gut japanisch konnte (ging 2 Jahre in Japan auf die Sprachschule), und wir deshalb mit dem älteren Herren recht gut kommunizieren konnten, war dieser drauf und dran uns gar nicht mehr gehen zu lassen. Okay, das ist nicht ganz richtig. Nachdem Mark sein Shogi-Set und Gauthier ein Kaligrafie-Starterset erstanden hatte, setzt draußen plötzlich einer der in Japan bekannten Sommerregengüsse ein. Wir waren natürlich so schlau, keine Regenschirme mitzunehmen, weswegen uns der Verkäufer kurzerhand anbot, hier zu warten, bis der Regen wieder aufhörte. Da saßen wir nun, schauten uns noch ein paar seiner Dinge an, und bevor du "Nein danke" sagen konntest, drückte er dir auch schon eine kleine Statue als Geschenk in die Hand, nur um darauf auch noch Kaffee, Kekse und Feigen vom eigenen Baum anzubieten. Achja, und dann kam er noch mit einem Matsuri-Tuch und Matsuri-Fächer für jeden, anscheinend um das ganze noch einmal abzurunden. Schließlich wurde der Regen schwächer, es tröpfelte aber noch hier und da, und ehe mans sichs versah - genau! Richtig geraten! - der alte Herr gab uns prompt auch noch 2 Schirme aus seinem Lager (was, um ehrlich zu sein, jetzt nicht so wild ist, da ein Schirm im Conbini "nur" zwischen 100-300 Yen kostet). Also, wenn das keine Gastfreundschaft ist...

Der restliche Tag war dafür recht ereignislos. Wir haben noch in der Innenstadt etwas getrunken, bis es dem werten Belgier und Gauthier nicht mehr ganz so gut ging, und wir uns alle auf unseren Weg nach Hause machten.

Am nächsten Tag bekamen wir Besuch aus Sendai. Yui-san ist eine Bekannte, die ich erst letztes Jahr bei meiner Reise durch Italien und Frankreich in Marseille kennen lernen durfte. Sie checkte in denselben Hostel ein, und wir trafen uns zufällig direkt vor dem Eingang, als wir uns sowieso gerade auf die Suche nach ihr machen wollten (da sie anfangs schrieb, sie würde in einem anderen Hostel schlafen). Wir ließen gleich gar keine Zeit verstreichen - wir hatten ja immerhin schon die Schuhe an - und gingen gleich zum 100Yen-Shop, wo wir uns mit Essen, Snacks und natürlich allerlei alkoholischen Getränken ausrüsteten. Gleich danach gings auf die Hostel-eigene Dachterasse, wo bereits eine kleine Menschenmenge versammelt war, um das große Feuerwerk des Tages anzusehen (ihr habt doch nicht gedacht, wir würden ohne Grund so viel einkaufen.... also wirklich, Leute!). Wir setzten uns, sprachen ein wenig auf japanisch (und versuchte sogar "Rage" auf japanisch zu erklären... mit Hilfenahme einiger deutscher Worte; kam mir gelegen, dass Yui Deutsch studiert hatte =P), prosteten mit den Nachbarn an und bewunderten schließlich das über einstündige Spektakel. Angeheitert verließen wir mit unseren neuen Freunden vom selben Tisch die Terrasse und begaben uns auf dem Weg zur Karaoke Bar, die zuvor bereits von Yui reserviert wurde. Dort gröhlten wir ins Mikrofon (99 Luftballons musste natürlich auch sein =P) und gingen danach in einen nahe gelegenen 300Yen-Izakaya (japanische Bar), nur um nach einem Getränk bereits zum Hostel-eigenen (die haben ja aber auch alles) Pub zu gehen, wo ich und Yui (alle anderen waren bereits wieder nach Hause gegangen) das letzte Getränk des Abends reserviert bekamen und uns schließlich auch auf den Heimweg machten... jedoch nicht um zu schlafen! Gleich im Common-Room angekommen, wurden zwei Koreanerinnen angequatscht, ob sie nicht mit uns noch eine Runde "Rage" spielen wollten. Leider hatten wir eine kleine Barriere zu überwinden (nur eine Koreanerin konnte japanisch und Yui war, so wie ich, in ihrem Zustand nicht mehr ganz so erpicht darauf, das ganze Spiel nochmals jemanden zu erklären). Also ließen wir es nach einem kurzen Versuch, quatschten und gestikulierten so etwas und letztendlich begaben wir uns doch zur Ruh.

Der nächste Tag war wieder ereignislos. Nach einem kurzen Trip in die Shopping-Street von Asakusa (wo wir wohnen) und dem Erstand eines neuen Rucksacks, verbrachte ich den restlichen Tag hauptsächlich im Hostel ohne besondere Ereignisse oder ähnliches. Bianca indessen schlief bis zu meiner Rückkehr vom Rucksack-Kauf tief und fest. ;)

Und schließlich gestern: wir haben uns auf den Weg nach Akihabara gemacht, dem Elektronik- und Otaku-Viertel Tokyos. Als wir bei der U-Station ausstiegen und zur nächsten Karte gingen, wurde ich von einem Herrn auf die Schulter getippt, der uns fragte, wo wir denn hin wollten. Wir hatten uns zu dem Zeitpunkt noch nicht richtig entschieden, als er jedoch "Electronic Town" erwähnte, sagte ich gleich ja und er meinte, er müsse sowieso in die Richtung (das kam mir jetzt schon etwas seltsam vor) und würde uns den Weg zeigen. Also ihm nachgeschlendert - er sprach immer wieder mit sich selbst und gestikulierte wild mit seinem Arm herum -, bis wir Electric Town (oder Eletronic Town, das weiß ich nicht mehr genau) erreichten. Prompt wurde mir noch einmal auf die Schuler getippt, nur um uns mitzuteilen, wie arm er doch sei und wie anstrengend das Gehen für ihn war, ob er nicht 200 Yen von uns haben könnte. -.-° War ja klar... Der gute Samariter, der ich doch bin (sprich: doof), gab ich ihm die verlangten 200 Yen und wir verabschiedeten uns. Naja, zumindest waren wir nun im Herz Akihabaras, ist doch auch was! Der Hunger ließ uns zuvor jedoch zum nahe gelegenen Mäcci gehen (alle anderen Lokale waren arschteuer) und dann entschlossen wir uns, getrennte Wege zu gehen.

Ich besuchte nun also einen Videospiel-Laden nach dem anderen, ging in mindestens 5 verschiedene Arcades, machte mich in Merchandise-Geschäften auf die Suche einer Vash-Statue/Figur (jaja, lacht nur!) oder einem Schlüsselanhänger und gab nach gefühlten 100 Stunden (es waren genau 3) schließlich auf, um mich auf die Suche nach einem Maid-Cafe zu machen. Das Treppensteigen bis dahin, sowie das restliche ganze Rundgehen hatten mich bis dahin allerdings schon etwas geschafft, weswegen ich auf letzteres zunächst mal verzichtete. Wir haben ja noch 6 Tage hier. Zum Fortgehen war mir auch nicht mehr zumute, also kaufte ich mir beim Heimweg noch beim Conbini 2 Bier, schmiss mich ins Zimmer - wo Bianca bereits wartete - und trank jene genüsslich, während ich auf meinem Computer herumtippte.

Und da wären wir bei heute angekommen. Es ist mittlerweile 1 Uhr, und ich weiß noch immer nicht, ob ich mich noch auf den Weg nach Ueno zum Zoo oder einem der beiden Kunst-Museen machen sollte, welche alle gegen 5 Uhr bereits schließen. Oder aber, ob ich hier einfach wieder sitzen sollte, mich ausruhen und dann schließlich mit Bianca zusammen am Abend nach Roppongi begeben sollte, wo wir zunächst mal den Tokyo Tower besteigen, danach eine Bar aufsuchen wollten.

Wie wir uns auch immer entscheiden, es wird schon irgendwie ein erfolgreicher Tag. Und wenn ich dafür mit der ersten U-Bahn am nächsten Tag nach Hause fahren muss, ich mach da schon irgendwie was draus. ;)

Nun, denn, nur noch 6 Tage... Der Countdown fällt. Das heißt nun also, dass wir am 5. September so gegen 22 Uhr in Wien wieder ankommen werden. Meine Rückkehr in den Lungau wird sich jedoch bis gegen 11. September gedulden müssen, da ich am 10. eine Familienfeier in der Nähe Wien habe - glaub ich halt, dass das noch immer so steht - und es mir deshalb für die 5 Tage draußen gemütlich machen werd. Wer mich besuchen kommen mag: bitte, gern! =D

またね!

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