Freitag, 27. Juli 2012

住み慣れるとき - Man beginnt sich einzuleben

Gute 5-6 Tage hab ich jetzt hinter mir (das klingt ja fast so, als wollt ich gar nich hier sein -.-°) und die sind ziemlich genau so verlaufen, wie auch letztes Jahr. Und zwar hauptsächlich in depremierten Selbstmitleid. =P

mir fehlt ein deprimiertes Selbstmitleidsfoto, also hier mal ein gelangweiltes 
Foto am Moskauer Flughafen

Fragen über Fragen spielten sich in meinem Kopf ab: Was tun, wenn das Geld ausgeht? Wie Geld kann ich überhaupt ausgeben? Warum ist hier jeder so gut gelaunt, nur ich nicht? Kann das Wetter denn NOCH heißer werden? Warum können die alle so gut japanisch (und ich meinte natürlich nicht die Japaner damit)? Und, und, und...
Außerdem hatte ich ein reges, schlechtes Gewissen, da mir alle sagten, ich sollte mich hier herüben gut amüsieren, ich für meinen Teil jedoch hab viele Stunden der letzten Tage hauptsächlich im Hostel verbracht und mich meiner Rolle als "der Junge, der allein für 2 Monate nach Japan geht und dort allerhand erlebt" nicht gerecht gefühlt.

Ich hab mich jetzt aber wieder gefangen.
Ich muss zugeben, dass ein odere andere mal nichts zu tun, war eine gute Sache. So bin ich jetzt zumindest endlich dem Jetlag entkommen - der meinen Schlafrythmus ordentlich zur Sau gemacht hat - , hab einiges an Geld gespart - da ich mir gestern ausgerechnet habe, wie viel ich eigentlich pro Tag maximal ausgeben dürfte - , und konnte sogar das ein odere andere Vokabel erlernen - jap, natürlich hab ich mein Lernzeugs dabei.
Es ist natürlich nicht so, dass ich nie außer Haus ging. Ne, ne, ne. Gleich am zweiten Tag spazierte ich GANZ in der früh (wurde bereits um 2 Uhr vormittags munter) in 浅草 (Asakusa) umher, nur um draufzukommen, das die meisten Läden ohnehin nicht vor 9 öffneten und sich auch sonst fast niemand auf den Straßen blicken ließ, was ein unübliches, leeres Stadtbild formte.


Spannend, ne?

[edit:] hier stand gerade ein etwas längerer Beitrag, wie ich vor wenigen Tagen zusammen mit einer Deutschen die älteste Bar Japans/Tokyos aufgesucht hatte, dort von zwei japanischen Männern in den 50ern mit (sake = Alkohol) bedient wurde und schließlich nach frühem Schließen der Bar nach zwei weiteren 酎ハイ (chuuhai = Shochu mit Limo) ins Bett ging. Blöde Tastatureingabe hat mir allerdings alles gelöscht -.-![/edit]

Dann war ich noch in 渋谷 (Shibuya), den Stadtteil kannte ich aber ohnehin bereits vom letzten Jahr. Dieses Mal jedoch lasen wir (ein Australier, ein Ösi und... naja, nochmals ein Ösi [=ich]) von einem Musik-Festival, dass gerade an diesem Tag dort im 代々木公園 (Yoyogi - Kouen = Yoyogi Park) stattfinden sollte. Wir machten uns also dann auf den 26 minütigen U-Bahn-Weg bis nach Shibuya, gingen nochmals gute 20 Minuten die Hauptstraße rauf, vorbei an 原宿 (Harajuku) und fanden dann schließlich den - vergleichsweise wieder unspektakulären - Park. Von einem Musikfestival jedoch weit und breit nicht die Spur. Nach einer kleinen Pause vernahmen wir dann doch aus der ferne japanische Musikklänge und wir beschlossen, uns dort mal umzusehen. Das dort anzutreffende "Festival" könnte leicht gegen jedes Musik"festivals" Tamswegs antreten, und würde dennoch verlieren. Ein überaus mieser DJ spielte Musik ein, und eine japanische J-Pop-Künstlerin aus 沖縄 (Okinawa) sang ein paar Songs, jedoch keinen einzigen bis zum Schluss. Nach einigen Minuten wurde uns klar gemacht, dass es sich dabei nur um den Soundcheck handelte (4 Stunden nach eigentlichem Festivalsbeginn!) und zwei Typen - Entertainer schlechthin - stimmten zum offiziellen Auftakt des Festivals ein. Und dann kam die zuvor erwähnte Dame wieder auf die Bühne, die gleichen Songs wurden abgespielt - der DJ hatte dabei nicht viel zu tun, versuchte aber ja immer total lässig und cool auszuschaun - und wir verabschiedeten uns nach einem Bier von diesem mindblowing Spektakel.

BADA-BAM!
 
 Einer langen Chatterei später und einem spontanen Whiskey-Umtrunk mit einem Holländer - sowie den als Ausnüchter- und Ausschlaf-nutzenden Tag - danach, hab ich mich heute mal alleine außer Haus getraut. Und zwar in den 上野動物園 (Ueno Doubutsuen - Ueno Zoo). Und wenn ich seit der ersten Minute, die ich heute draußen verbracht habe, nicht so schwitzen würde, dass es fast unmöglich ist, die Tastatur ohne Abrutschen zu betätigen (ich weiß, ich weiß, TMI), würd ich jetzt auch noch gerne auf jenen zurückkommen, nur....

Hoffentlich ein ander Mal. Fotos gibts ein paar und ein paar kleine Details am Rande auch. Wer weiß, vielleicht komm ich ja heut noch dazu. Je nachdem, wie's dann heute mit der Motivation nach einem Umtrunk aussieht.
Ahoi, Matrosen!


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