Montag, 8. August 2011

Wer A sagt muss auch B sagen, Teil 3

Und ich gehe weiter mit meinem kleinen Experiment.
Diesmal werde ich neben den bekannten positiven und negativen Aspekten, auch einfach neutrale Dinge aufzählen, die mir so aufgefallen sind und ich zum Teil keinem Ying-Yang Prinzip zuordnen will oder kann. Symbolisiert mit diesem Zeichen: ~ Neutral

Den ersten Teil der Serie findet ihr hier, den zweiten hier.

+ Feuerwerk: AMAZING! Ihr kennt das sicher: da wartet man ein ganzes Jahr, um sich endlich am Silvester-Feuerwerk fröhnen zu können, und dann pulvert da jemand so kleine Miniraketen gen Himmel für 10 Minuten und nennt das Ganze dann "Jubiliäums-Feuerwerk".
Nicht nur, dass die Japaner erst gar nicht bis zum Jahreswechsel warten und stattdessen bei jedem größeren Matsuri Pulver verschießen, nein, sie wissen auch verdammt gut, wie das zu machen ist. Ich rede hier nicht nur von spektakulär-großen Leuchtraketen (aber ja, die haben sie auch), sondern auch kleine, mit Effekten versehene Geschütze und vor allem: Timing! Sie wissen einfach, wann welche Raketen zu schießen sind, um das richtige "Oooohh" oder "Aaaaah" aus dem Publikum zu kitzeln. Und wenn dann alles auf einer Stelle verschossen wurde, nimmt der nächste Schütze im Verein das Kommando an sich und zündet seine Wunderwerke in den Himmel. Und das Ganze kann dann gut eine Dreiviertel-Stunde dauern (mit kleineren, maximal 5-minütigen Pausen) und was dann nicht mehr am Himmel zu sehen ist, wird einfach mit kleinen Funken-Stäbchen und ähnlichem am Boden weitergeführt. Auch hier gillt wieder die Regel: ein fixes Datum dafür gibt es nicht. Bei unserem Ibiza-Matsuri rannten gegen 12 Uhr alle zu einer kleinen Feuerstelle und zündeten sich kleine Wunderwerke der Natur (read: Feuerwerkskörper) an. Und auch einfach mal so brachte uns eines Tages ein Host 2 gut gefüllte Päckchen Hanabi, nur um sie dann gemeinsam mit uns im Freien zu verpulvern. Es ist einfach schön anzusehen, und auch, wenn ich eigentlich gegen das ganze "Ozonloch-Vergrößern" bin, ich kann einfach nicht wegschauen, wenn man so etwas Großartiges sieht. Ich glaub, ich geb mir auch mal ein chinesisches Feuerwerk, das sollte dem japanischen bekanntlich ja in Nichts nachstehen.


Das einzige Bild, dass wir von dem Feuerwerk haben (weil ich nicht daran dachte, die Kamera aus Biancas Tasche zu holen und sie gerade auf dem Klo war) - aber Bilder können ja sowieso nicht beschreiben, wie schön das war; kleines Trostpflaster: es gibt ein kurzes Video =)

- Hitze: Jaha, wer schon mal in Japan war, weiß, wie sich so ein Sommer anfühlt. Zunächst gibts da mal die Regenzeit, in der manchmal Tag für Tag für Tag diese miesen Tropfen vom Himmel fallen. Die Temperaturen denken dabei allerdings nicht einmal daran, in den Keller zu sinken oder auch nur ein bisschen von ihrer Höhe zu weichen, und so kommt es (meistens auch noch die nächsten paar Tage nach dem Regen) zu einer wirklich feuchten Hitze, die die wahrhaftige Temperatur um 5-6 Grad Celsius wärmer erscheinen lässt. Achja, und wenn sich dann die Sonne dazu entscheidet, sich für ein Tage zu zeigen, rate ich euch, beim Spazieren gehen oder bei was auch immer entweder ein nasses oder trockenes Handtuch, Hut und/oder Sonnencreme einzupacken. Es ist unvorstellbar schwül und auch in den Häusern sinken die Temperaturen nicht von alleine. Das ist auch der Grund, warum fast jedes Familienhaus, Geschäft und Restaurant mindestens eine Klimaanlage besitzt und diese auf die frostigsten Temperaturen hinuntergeschalten hat. Stromverbrauch: hoch, allerdings...




Der Hund weiß, von was ich rede


+ Umweltschonend: ... gibt es in Japan seit einiger Zeit große Schritte Richtung reduziertem Stromverbrauch. Die Kampagne ist landesweit und reicht von einfachen Postern auf Geschäftstüren (wie zum Beispiel McDonalds) bis hin zu Fernseh- und Kino-Werbungen, die darauf hinweisen, wie man in seinem Haus an Strom (und somit eigentlich auch an Geld) sparen kann. Find ich klasse, aber dabei bleibt es nicht: die Mülltrennung in Japan ist vornehmlich. Zu Hause wird normalerweise IMMER zwischen Dosen und Plastikflaschen und restlichem Müll getrennt, meistens auch noch zwischen restlichem Plastik und natürlich Bioabfall, Papier- und Karton. Und auch auf den Straßen, wenn man mal welche findet (da sie fast so rar sind wie Bänke), wird schön zwischen oben genannten Kunststoffen getrennt. Allerdings stellt sich natürlich auch die Frage, wohin mit dem ganzen Müll einer Insel? (Tipp: Ozean[?])


Mülleimer gibt es nur bei Verkaufsautomaten und Konbinis (und auch dort nicht immer), was leider Gegenden ohne jene zu Mülleimerfreien Zonen macht (aber eigentlich gibt es überall Konbinis... unter Automaten erst!

~ Preise: Da gibt es verschiedene Lager. Einerseits sind elektronische Geräte wie.. naja, eigentlich alles und mehr extrem billig. Zum Beispiel kostete meine 2 neu gekauften Nintendo DS-Spiele zusammen unter 2000 Yen. Das sind nicht einmal 20 Euro für 2 Spiele! Achja, und ein PS2-Spiel um unter 1000 Yen. Fernseher, Kameras, ... alles spottbillig. Und dann auch noch die Kleidung (zumindest hier in Kyoto; da es sich bei Tokyo bekanntlich um die Modestadt schlechthin in Asien handelt, dürften dort die Preise etwas höher erscheinen). Ein T-Shirt um 490 Yen, Adidas Schuhe um gute 20 Euro (plus Sockenpaare im Wert von 500 Yen, gratis dazu). Und dann auch noch die Konbinis, bei denen man hin und wieder Schnäppchen entdecken kann und natürlich Mangas, die mit 500 Yen in Taschenbuchform zwar auch unseren Preisen ähneln, allerdings in Magazin-Form (und das sind über 500 Seiten) nur 400 Yen kosten. Achja, die tollen Arcades nicht vergessen, bei denen - im Gegensatz zu den europäischen - ein Spiel nicht 1 Euro kostet, sondern grundsätzlich 50 Yen, bis man stirbt (es handelt sich dabei hauptsächlich um Beat'em Ups, die man gegen menschliche wie Computergegner spielen kann) oder 100 Yen, wenn es sich um eines mit besonderer Peripherie (wie diesem witzigen Trommeln) handelt.
Andererseits wäre da das Essen. Wenn es sich nicht gerade um einen 100Yen-Konbini handelt (den es GOTT SEI DANK gleich in der Nähe unseres Hostels gibt), sind die Preise für Lebensmittel ziemlich hoch. Eine Melone kostet locker 20 Euro, ein Apfel über einen Euro und so weiter. Es ist schwer, uneingefriertes Obst oder Gemüse mit anständigem Wert hier aufzustöbern; fast schon unmöglich. Kleine Reiskuchen, bei denen es sich im Prinzip sowieso nur um "pickign" Reis handelt, sind auch nicht unter 100 Yen zu haben, was, wenn man sich eben ansieht, aus was die gemacht sind, etwas zu Buche schlägt. Die Portionen, die man - sofern man sich kein Menü bestellt (TIPP!) - sind grundsätzlich etwas kleiner, was auch gut mit der allgemeinen Durchschnittsgröße der Japaner zu tun haben kann. Und schließlich das Kino.... wir waren dort heute (Harry Potter) und haben uns den Film auf englisch mit japanischen Untertitel gegeben, in 3D (weils ihn in 2D in dieser Form gar nicht erst gab). Der Preis für ein Ticket - inklusive Studentenrabatt (den sie uns netterweise gegeben haben): 1900 Yen! Das sind, umgerechnet, 17,10 Euro für EIN Ticket! Auf einem normalen Montag. Mit Rabatt. In einer Kinokette. . . . 

Fotos folgen

Ich belasse es wieder bei diesen 4 neuen Eindrücken, um euch nicht all zu viel auf einmal zuzumuten. ;)
Einigen wird vll aufgefallen sein, dass ich hier keine japanischen Vokabeln gegeben habe, dafür bin ich heute einfach zu denkfaul (und zu verschwitzt... meine Finger rutschen dauernd von der Tastatur... Gosh! Dreht die blöde Klimaanlage auf, Leute!).

またね!

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