Sonntag, 29. Juli 2012

動物がかわいい - Zoobesuch und Feuerwerk

Wo war ich also stehen geblieben...
Ach richtig, noch in 東京 (Tokyo), und zwar beim Zoo-Besuch.

Ich machte mich also vor 3 Tagen auf um den Zoo in 上野 (Ueno) zu besichtigen. Da mein Schlafrythmus hier seltsamerweise äußerst "normal" ist (wach so gegen 8, 9 auf, ganz egal wann nich am Vortag im Bett gelandet bin), war ich bereits gut 5 Minuten nach dem Öffnen des Zoos dort angelangt. Leider hatte ich mir einen äußerst heißen Tag dabei ausgesucht, und wieder mal vergessen, Tücher irgendeiner Art mitzunehmen, um mir die Schweißperlen von Stirn, Armen und eigentlich überall wegzuwischen. Aber damit musste ich halt klar kommen.

 der Park in seiner ganzen Pracht. Maßstab 1:1

Der Zoo - das war mir schon im Vorhinein bekannt - ist eher eine Attraktion für das kleine Publikum, aber ich hab mich nichts desto trotz dort amüsiert, was wahrscheinlich auch an meinem überaus junggebliebenen Mindsetting liegt. ;)
Es gab Bären aller Art, ein paar wenige Raubkatzen, Gorillas, ziemlich viele Vögel (auch schräge), Elefanten, Nashörner, Nilpferde,... was man eben von einem richtigen Zoo so erwarten sollte [Fotos gibts dann weiter unten]. Viel spannender fand ich ja die Sachen, die ich so noch nicht kannte, und zwar nicht nur im Bezug auf die Tiere.

Vor allem fasziniert hat mich eine 330m lange モノレール (Monoreeru = Monorail) vom westlichen in den östlichen Teil des Tierparks. Die musste man allerdings extra bezahlen und konnte dabei sogar das ein oder andere Gehege verpassen, welche sich nur vom Gehweg aus betrachten ließen. Also hab ich - man entschuldige meine Wortwahl - drauf geschissen.

Dann saßen da noch überall Kinder herum und malten mit Wachsmalkreiden, Buntstiften, Fingerfarben oder Wasserfarben auf ihren Blöcken herum. Von Weitem sah das sehr normal aus, bei näherem Hinschauen aber hats mich dann fast umgeprackt: die Burschen und Mädels waren alle so im Alter von 6-10, und deren Bilder war so außerordentlich detailiert und schön, dass mir fast die Kinnlade runtergefallen wär. Schließlich hab ich dann all meinen Mut zusammengerafft (gegenüber einem gut 8 Jahre altem Kind, muss man dazu sagen) und um ein Foto gebeten.

wer sich wundert, wie dieses Blau da zu den Giraffen passt: ich glaube, das war ein Teil der Aufgabe, die offenbar jedes Kind von ihren Betreuern bekam (also, sowas wie seine künstlerische Freiheit zu nutzen)

Im "Vivarium" - einem Reptilienhaus - bin ich dann auf diese wunderbare Vitrine gestoßen, die den Gästen voller Stolz die verschiedenen Scheißhaufen - ich kann mich immer wieder nur entschuldigen - verschiedener Tierarten näher brachte.

so ein Scheiß

Am eigenen Teich stand dann noch die wohl furchterregendste Emu-Statue, die ich JE gesehen habe! Also, mal davon abgesehen, dass ich noch nie zuvor eine Emu-Statue gesehen habe, aber man versteht wohl, was ich damit sagen möchte.

"Ist doch ganz lieb"

"Oh mein Gott! DER BLICK DES TODES! LAAAAUUUUFT!"

Und ich hab mein Lieblingstier gefunden.

Jackass-Penguin. Nyahahaha

Ne, ich meine natürlich die アイアイ (Ai-Ai = Aye-Ayes). Putzige Viecher, solange man von ihrem langen Mittel(oder wars der Zeige?)finger absieht. Leider sind diese Tiere nachtaktiv und in den verdunkelten Räumen durfte man nicht mit Blitz fotografieren, und da meine Kamera bewegende Objekte im Dunkeln nicht sonderlich gut aufnimmt, hab ichs gleich gelassen. Gibt aber natürlich unzählige Fotos von den Viechern im Internet. Oder - solls ja auch noch geben - in Büchern.

Foto-Alarm!:















Da stand ich nun, gute 4 Stunden im Zoo verbracht, davon mindestens 3 in sengender Hitze und wusste nicht, was ich nun mit dem restlichen Tag noch anfangen sollte. Nach kurzem Überlegen beließ ich es dabei, mich im nahegelegenen Shopping-Teil Uenos ein wenig umzuschauen. Musste mir ohnehin noch einen funktionierenden Adapter für meine stromsaugende Geräte erstehen. Gedacht, getan. Die Shopping-Straßen waren jetzt nicht sonderlich aufregend, aber ich habe doch einen potentiellen Rucksack- und Schuh-Kauf für meine letzten 2 Wochen in Japan gefunden, die ich mir schon mal vorgemerkt hab. Vorausgesetzt, ich finde nochmal zurück, nach Tokyo. ;)

Am letzten Tag meines ersten Tokyo-Aufenthalts war dann ein kleiner Abstecher nach 秋葉原 (Akihabara) angesagt, dem bekannten お宅 (Otaku = sowas, wie'n Nerd)-Viertel. Das elektrische Viertel hab ich allerdings dieses Mal ausgelassen (da war ich letztes Jahr schon) und hab mich auf die in der Nähe liegenden Musikstraßen umgeschaut. Ich wurde nicht enttäuscht. Ein Hochhaus nach dem anderen voller Musikinstrumente (hauptsächlich Gitarren), zum Teil unverschämt teuer, zum anderen unverschämt teuer, aber noch erschwinglich. Besonders toll fand ich, dass es ganze Läden gab, die gebrauchte Gitarren aufkauften, diese restaurierten, aufpolierten und dann etwas günstiger als Neuware wieder verscherbelten. Dabei hätte ich auch eine 5200 Yen-Gitarre gefunden, die mich in Gedanken jetzt noch darum bittet, sie mitzunehmen und totzuspielen. Aufgrund von Transportproblemen ließ ich Gitarre aber erstmal Gitarre sein.

fast jedes einzelne Gebäude ist ein Musikladen, und die Straßen da runter sind laaaaang

*Schmach*
Nach einem weiteren kurzen Abstecher ins Kanda-Viertel - dem Gebraucht/Antiquitäten-Viertel für Bücher - und einem fast 2-stündigem Aufenthalt in einem 本屋 (honya = Buchladen), hieß es für mich back to the roots und ich begab mich nach einem kleinen Umweg zur nächsten U-Bahn-Station...
Ich hätte mich definitiv etwas früher auf den Weg machen sollen.
Ihr kennt doch sicher alle diese Fotos und Videos, wo die Leute regelrecht - eigentlich sogar wortwörtlich - in die Züge gestopft werden. Nun, ich durfte es miterleben, nur, dass es sich hierbei nicht um einen Zug sondern die U-Bahn handelte und anstatt schwitzenden サラリーマン (Sarariiman = Angestellten) wurde ich von jungen und alten, hauptsächlich in 浴衣 (Yukata) gekleideten, Feuerwerk-Willigen umringt. Leider hat das der Hitze und der Beengnis keinen Unterschied gemacht und so habe ich also meine bis dato anstrengenste U-Bahn-Fahrt erlebt. Ich kann nur von Glück reden, dass es nur 5 Stationen waren...
Zurück beim Hostel hieß es dann: Schnell zum 100Yen-Shop und ordentlich zu Trinken einkaufen! Wenige Minuten später, traf ich mich mit 3 überaus netten und witzigen Holländern und einer netten Deutschen, um das Feuerwerk aus nächster Nähe zu betrachten. Und WIE aus nächster Nähe das war, durften wir ein paar Stunden danach an eigener Haut - wieder wortwörtlich - erfahren, da uns die Asche von überallher auf Kleidung, Haut und Haaren fiel. Daraus machten wir uns allerdings nicht so viel, schließlich blitzte und donnerte uns dafür ein wunderschönes Feuerwerk entgegen.

Das Seltsame an diesem Feuerwerk war, dass wir nie auch nur 1 Minute am gleichen Platz verbringen konnte, seit dem Beginn des Festspiels. Anfangs suchten wir noch nach einem geeigneten Platz, um uns hinzusetzen und beide Feuerwerke (es wurde von unserer Seite aus links und rechts Raketen abgefeuert) zu bestaunen und stellten uns dann, vollgepackt mit Snacks und Alkoholika, bei der nächsten Brücke an, wo wir plötzlich fast im Gleichschritt 10 Meter vormaschierten. Durch ein Absperrband, dass von 8-10 Polizisten gehalten wurde, und einem lieben Schlid, auf dem stand "お待ちください" (omachi kudasai = bitte warten), angehalten, durften wir für wenige Augenblicke das Spektakel im Stehen genißen, bis sich das Schild umdrehte und es wieder hieß: Ab die Post, 10 Meter weiter. Das ganze spielte sich also die große Brücke lang über, bis wir im Häusermeer am anderen Ufer standen, und das Feuerwerk gerade noch zwischen den Hochhäusern der Stadt betrachten konnten. Fotos oder Videos hab ich keine, da dies die Deutsche Bekannte übernahm und ich noch immer hoffe, sie auf ihrem Blog bestaunen zu können. ;)

Eigentlich wollten wir danach noch zu einer Karaoke-Bar, haben allerdings keine günstige gefunden und so beschlossen, zurück ins Hostel zu gehen, wo ich dann noch etwas getrunken hab, mich gut mit zwei Chinesinnen unterhalten hab, und mich schließlich doch noch recht früh ins Bett schleppte, da es am nächsten Tag bereits um halb 7 in der früh hieß: Aufstehn, waschen, anziehn und los zum Bus!

Ich liebe 7-stündigen Platzmangel. YAY!

Mit dem bin ich also gestern gut 7-8 Stunden durch die Straßen Japans getuckert, bis ich total fertig vom Schlafmangel und schwitzend wie eh und je - die Klimaanlage des Busses wies einige Mängel auf - in 京都 (Kyoto) ankam, wo ich jetzt nach einer schwülen Nacht im Hostel sitze und diesen Blog hier verfasse. Warum ich nicht bei dem schönen Wetter (es hat gute 35 Grad) draußen in Kyoto herumspaziere und mir einen Tempel nach dem anderen anschaue? Weil es 35 Grad hat und ich bereits letztes Jahr Tempel über Tempel gesehen habe. Für heute heißts erstmal chillen, mich in der Umgebung so ein wenig umsehen (leider nicht im Stadtzentrum, weswegen es hier nicht viel zu sehen gibt) und am Abend dann mit den gestern kennen gelernten Mädels gehts in Kino um mir den neuen Batman reinzuziehen!

Pläne für morgen und die Tage danach - ich muss abermals erwähnen, dass ich ganze 3 Wochen in Kyoto verbringe - habe ich noch keine, aber ich denke, ich werd mal wieder zum Biwa-See fahren und dort das kühle Wasser genießen, mir vll den nahe-gelegenen Bambuswald ankucken und dann hoffentlich auch mal wieder auf ein 飲み放題 (nomihoudai = so viel Trinken, wie man möchte) oder zumindest in eine Bar oder einen Club gehen. Zur Zeit hab ich keinen Stress. Bin ohnehin nur 7 Nächte in diesem Hostel, dann Gott sei Dank im Gion, dem alten Geisha-Viertel Kyotos, welches auch viel näher am Nachtleben liegt. =)

Gut, ich finde, ich hab mir jetzt nach diesem langen Eintrag mal eine Pause verdient.
Ich werd euch auf dem laufenden halten, und hoffe, ihr tut dasselbe (E-Mails werden immer gern gelesen und beantwortet, selbiges gilt für Nachrichten auf Facebook oder über WhatsApp ;)).

またね!

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